NEW YORK (dpa-AFX) - Der Dow Jones Industrial (Dow Jones) dürfte am Freitag ein außerordentlich gutes Auftaktquartal besiegeln. Eine Dreiviertelstunde vor dem Auftakt taxierte der Broker IG den Leitindex der USA auf 25 853 Punkte, womit er an seine Vortagsgewinne anknüpfen würde. Verglichen mit dem Donnerstags-Schlusskurs bedeutet dies ein Plus von einem halben Prozent.
Mit einem positiven Freitagshandel würde das Kursbarometer der Wall Street nicht nur eine robuste Woche besiegeln, sondern vielmehr noch ein starkes erstes Jahresviertel, das nun endet. Bislang hat der Dow in dieser Woche gut 0,8 Prozent zugelegt und seine Gewinne im Auftaktquartal damit auf etwas mehr als 10 Prozent ausgebaut.
Zumindest etwas mutiger blicken die Anleger am Freitag nach Peking, wo die jüngste Verhandlungsrunde im Handelsstreit zwischen den USA und China zu Ende geht. Chinas Vize-Premierminister Liu He, der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer und US-Finanzminister Steven Mnuchin wollen den zweiten Verhandlungstag nutzen, um einer Vereinbarung näherzukommen. Schon kommende Woche sind weitere Gespräche in Washington geplant.
Auf Unternehmensseite sorgt DowDupont (112:6D8) vorbörslich mit einem fast 2-prozentigen Abschlag für Aufmerksamkeit. Der vor der Aufspaltung stehende US-Chemiekonzern blickt noch pessimistischer auf das erste Quartal als bisher ohnehin schon. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) dürfte demnach im hohen Zehnerprozentbereich fallen.
Gesprächsstoff liefert außerdem der Übernahmekampf um den Halbleiterzulieferer Versum Materials, der sich nun unter dem Druck des feindlichen Übernahmeangebots durch den Darmstädter Merck-Konzern (4:MRCG) gesprächsbereit zeigt. Am Markt hieß es, das Unternehmen könnte damit den Versuch starten, bei einer Übernahme noch mehr herauszuholen. Die Aktien werden schon seit Tagen über dem Merck-Gebot von 48 Dollar gehandelt. Am Freitag liegen sie vorbörslich mit 0,6 Prozent im Plus.
Bei der skandalgeschüttelten US-Großbank Wells Fargo (112:NOB) jedoch reagieren die Anleger offenbar erleichtert darauf, dass Vorstandschef Tim Sloan nach nur rund zweieinhalb Jahren schon wieder seinen Posten räumt. Für die Aktien ging es im außerbörslichen Handel um etwa 2 Prozent nach oben.
Noch euphorischer ging es bei Blackberry zu: Überzeugende Resultate für das vierte Geschäftsquartal trieben die Titel des für seine Smartphones bekannten Technologiekonzerns an der Nasdaq vorbörslich um 11,5 Prozent nach oben.
Außerdem steht am Freitag ein Börsengang im Blickfeld der Anleger. Der US-Fahrdienstvermittler Lyft (NASDAQ:LYFT) trifft bei seinem Gang an die New Yorker Technologie-Börse Nasdaq auf reges Interesse von Investoren. Die Aktien des Uber-Konkurrenten werden zum Preis von 72 Dollar ausgegeben - und damit am oberen Ende der am Vortag bereits deutlich erhöhten Preisspanne.