NEW YORK (dpa-AFX) - Den US-Börsen winken am Mittwoch vor dem Zinsentscheid der amerikanischen Notenbank Fed Verluste. Schwache Wachstumsdaten verstärkten noch den Druck auf die Aktienkurse. Für die Anleger wog die Konjunkturschwäche der weltgrößten Volkswirtschaft offenbar schwerer als die Aussicht auf weiter billiges Notenbank-Geld. Im Fokus stand ansonsten erneut eine Reihe von Unternehmenszahlen.
Gut eine halbe Stunde vor dem Handelsstart sank der Future auf den Leitindex Dow Jones Industrial (US 30) um 0,51 Prozent. Der Terminkontrakt auf den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100
Die US-Wirtschaft hat zum Jahresstart stark abgebremst. Nach offiziellen Zahlen vom Mittwoch stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Januar bis März annualisiert um lediglich 0,2 Prozent. Das entspricht einer faktischen Stagnation und ist der schwächste Zuwachs seit einem Jahr. Bankvolkswirte hatten mit einer Wachstumsrate von 1,0 Prozent gerechnet. Das schlechte Wetter und zahlreiche Hafenstreiks dürften mitverantwortlich für das schwache Wachstum sein.
Die Ökonomen der VP Bank sprachen von einem "extrem schwachen Quartal". Ob die Sonderfaktoren dies vollständig erklären könnten, bleibe fraglich, hieß es in einem ersten Kommentar. Eine Zinserhöhung durch die Fed bereits im Juni "dürfte deshalb vom Tisch sein."
Bereits vorbörslich zeigten sich die Aktien etlicher Unternehmen von Quartalsbilanzen bewegt. Für Time Warner (NYSE:TWX) (FSE:AOL) ging es dank einer überraschend deutlichen Umsatzsteigerung moderat bergauf. Der Zuwachs ist vor allem besseren Geschäften der zum Unterhaltungskonzern gehörenden Bezahlsender-Familie Turner Broadcasting geschuldet.
Beim Kreditkartenanbieter Mastercard (NYSE:MA) (FSE:M4I) sorgte ein stärker als erwarteter Gewinnanstieg für ein Plus von fast anderthalb Prozent. Dass Mondelez (NASDAQ:MDLZ) zum Jahresauftakt besser als erwartet abgeschnitten hatte, ließ die Papiere des Lebensmittelherstellers um gut 3 Prozent steigen.
Die Titel von GoPro (NASDAQ:GPRO) legten sogar einen Kurssprung von mehr als 10 Prozent hin. Der Action-Kamera-Anbieter berichtete über einen deutlichen Umsatz- und Gewinnanstieg und stärkt sich mit dem Kauf der Firma Kolor, eines Software-Spezialisten für 360-Grad-Videos.
Für Fiat Chrysler (AFF:FCA) (NYSE:FCAU) ging es in New York um mehr als ein halbes Prozent hoch. Der Autobauer konnte dank des schwachen Euro den Umsatz trotz rückläufiger Verkäufe um fast ein Fünftel steigern und schaffte wieder einen Konzernüberschuss. Doch während das Europa-Geschäft das zweite Quartal hintereinander Gewinne ablieferte, musste der Konzern in Südamerika höhere Verluste verkraften. Um die Jahresziele zu erreichen, muss Fiat Chrysler vor allem bei Absatz und Gewinn im Jahresverlauf noch zulegen.