WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Freitag fester geschlossen. Der ATX (ATX) stieg um 0,82 Prozent auf 2681,44 Punkte. Nach dem Feiertag am Donnerstag konnte die Wiener Börse die deutlichen Gewinne anderer Märkte vom Vortag teilweise nachholen. Während andere Börsen nach überraschend schwach ausgefallenen US-Wirtschaftsindikatoren am Freitagnachmittag ins Minus fielen, konnte der ATX einen Großteil seiner Gewinne verteidigen. Stark gefragt waren zu Wochenschluss vor allem Voestalpine (FSE:VAS) (EAV:VOE) und Erste Group (FSE:EBO) (EAV:EBS). Gut ein Drittel des Börsenvolumens am Freitag entfiel allein auf diese beiden Aktien.
Voestalpine legten um 2,71 Prozent auf 39,99 Euro zu und reagierten damit feiertagsbedingt mit einem Tag Verzögerung auf gute Nachrichten für Europas Stahlbranche vom Vortag. Die EU-Kommission geht Vorwürfen nach, dass chinesische und russische Stahlhersteller bestimmte Produkte in Europa unter Wert verkaufen. Das geht aus einer Bekanntmachung im EU-Amtsblatt vom Donnerstag hervor. Falls die Kommission die Anschuldigungen bestätigt sieht, kann sie vorläufige Strafzölle beschließen.
"Das soll den kalt gewalzten Flachstahl-Bereich betreffen, dieser Bereich ist gerade für die voestalpine-Stahl-Division wichtig", sagte der Erste Group-Analyst Franz Hörl zur APA. "Wenn das Preisniveau als Folge der EU-Maßnahmen steigen sollte, würde die voestalpine sicher von diesen Maßnahmen profitieren", so der Experte. "In früheren Fällen hat oft schon die Ankündigung solcher Untersuchungen positive Auswirkungen auf die Marktpreise gehabt", so Hörl.
Erste Group legten bei ebenfalls gutem Volumen 1,01 Prozent auf 26,98 Euro zu. Unter den weiteren ATX-Schwergewichten stiegen Andritz (FSE:AZ2) (VIE:ANDR) um 1,47 Prozent auf 56,76 Euro.
Lenzing gewannen am Freitag 1,68 Prozent auf 61,84 Euro. Der heimische Faserhersteller hat die Platzierung von Schuldscheinen in der Höhe von 150 Millionen Euro am Kapitalmarkt gemeldet. Am Montag wird Lenzing seine Ergebnisse für das erste Quartal melden.
Zahlen gibt es zu Wochenbeginn auch von der OMV (FSE:OMV) (EAV:OMV). Die Aktien des Ölkonzerns ermäßigten sich im Vorfeld der anstehenden Quartalszahlen minimal um 0,03 Prozent auf 30,33 Euro. Analysten erwarten deutliche Ergebnisrückgänge für die OMV. Größere Minuszeichen gab es bei Schoeller-Bleckmann (minus 2,23 Prozent) und AMAG (minus 2,81 Prozent).
Auch in der kommenden Woche dürfte die Berichtssaison weiter für Impulse sorgen. Nach Lenzing und OMV am Montag stehen im weiteren Wochenverlauf unter anderen Zahlen von Flughafen Wien (EAV:FLU) (FSE:FLW), Mayr-Melnhof (EAV:MMK) (FSE:MYM), Schoeller-Bleckmann und der Raiffeisen (FSE:RAW) (EAV:RIBH) Bank International auf dem Kalender.