WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse ist am Freitag mit Kursgewinnen aus dem Handel gegangen. Der ATX (ATX) stieg um 18,17 Punkte oder 0,73 Prozent auf 2499,45 Einheiten.
War er zuvor zwei Handelstage in Folge wenig verändert aus dem Handel gegangen, schloss der ATX zu Wochenschluss ungefährdet im grünen Bereich. Der Handel verlief allerdings erneut in einer relativ engen Bandbreite und ohne größere Impulse. Erst im Späthandel konnte der heimische Leitindex seine zuvor äußerst moderaten Kursgewinne etwas ausbauen.
Veröffentlichte Konjunkturdaten bewegten den Markt kaum. Die Preisentwicklung im Euroraum blieb im Juli mit einer Inflationsrate von 0,2 Prozent erwartungsgemäß schwach. Am Nachmittag veröffentlichte Stimmungsbarometer aus der US-Wirtschaft zeichneten kein einheitliches Bild.
Auf Unternehmensseite stand Andritz (FSE:AZ2) (VIE:ANDR) im Mittelpunkt. Der steirische Anlagenbauer hat einen neuen Großauftrag an Land gezogen. Es geht um die Ausrüstung zur Errichtung eines Zellstoffwerks, der Lieferumfang beträgt mehrere hundert Millionen Euro. Das Zellstoffwerk "Horizonte 2" gilt als eines der größten privaten Investitionsprojekte in Brasilien. Die Aktie reagierte positiv, mit einem Plus von 3,44 Prozent auf 50,88 Euro ging sie als Tagessieger aus dem Handel.
Klar fester schlossen zudem die Anteilsscheine der UNIQA, die um 1,46 Prozent höher bei 8,60 Euro aus dem Handel gingen. Die UNIQA-Tochter PremiQaMed wird bei der Wiener Privatklinik Goldenes Kreuz einsteigen. Die Verhandlungspartner haben sich auf eine Mehrheitsbeteiligung geeinigt.
Aufwärts ging es zudem für Aktien von Palfinger (SSE:OMX), die 1,39 Prozent auf 28,00 Euro gewannen. Die Analysten von Kepler Cheuvreux haben ihr Kursziel von 25 auf 28 Euro erhöht und gleichzeitig die Anlageempfehlung "Hold" bestätigt. Begründet wurde die Anhebung mit den guten Zahlen für das zweite Quartal und den freien Produktionskapazitäten, die eine Umsatzsteigerung möglich machen würden.
Ebenfalls im grünen Bereich schlossen die Papiere des Verbund, die 0,75 Prozent auf 14,10 Euro gewannen. Der Versorger hat Interesse bekundet, dem Land Kärnten die landeseigenen Anteile am Energieversorger Kelag abzukaufen. Derzeit hält der Verbund 35 Prozent. Die Kärtner Finanzreferentin Gabriele Schaunig (SPÖ) bezeichnete einen Verkauf jedoch als "rechtlich nicht möglich und wirtschaftlich nicht sinnvoll".
Uneinheitlich zeigten sich die beiden Bankwerte: Während Raiffeisen (FSE:RAW) (EAV:RIBH) nach klaren Verlusten im Verlauf im Späthandel noch ins Plus drehten um 0,91 Prozent höher bei 13,30 Euro schlossen, gingen Erste Group (FSE:EBO) (EAV:EBS) mit einem Minus von 0,05 Prozent auf 27,29 Euro knapp in der Verlustzone aus dem Handel.