WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Donnerstag mit leichten Verlusten geschlossen. Der ATX (ATX) fiel um 0,37 Prozent auf 2333,51 Punkte und folgte damit einem überwiegend leicht negativen Umfeld. Im Blickpunkt stand die Europäische Zentralbank (EZB), die an ihrer Politik des ultrabilligen Geldes festhält.
Der EZB-Rat belässt den Leitzins auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent, wie am frühen Nachmittag bekannt wurde. Der Strafzins für Geld, das Finanzinstitute über Nacht bei der EZB parken, beträgt weiterhin 0,4 Prozent. Die Zinsen dürften für längere Zeit auf dem aktuellen oder sogar noch niedrigeren Niveau bleiben, wie EZB-Präsident Draghi ankündigte.
Auch neue US-Wirtschaftsdaten rückten in den Fokus: So ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA überraschend auf den niedrigsten Wert seit 1973 gesunken. Der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren stieg im März schwächer als erwartet. Zudem hat sich das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im April überraschend deutlich eingetrübt und signalisiert einen Rückgang der Wirtschaftsaktivität.
Ein Branchenvergleich in Europa zeigte Finanzwerte auf der Gewinnerseite. In Wien konnten Raiffeisen (FSE:RAW) (EAV:RIBH) um 0,75 Prozent auf 14,09 Euro zulegen und Erste Group (FSE:EBO) (EAV:EBS) gewannen leicht um 0,10 Prozent auf 25,23 Euro. Bei den Versicherern stiegen die Aktien der Vienna Insurance Group um 0,50 Prozent auf 20,20 Euro.
Aktien aus dem Rohstoff-Sektor zählten europaweit hingegen zu den größeren Verlierern. In Wien büßten Voestalpine (EAV:VOE) (FSE:VAS) 1,65 Prozent auf 31,05 Euro ein. RHI (FSE:RAD) (EAV:RHI) fanden sich ebenfalls auf den Verkaufslisten der Anleger und verloren 2,33 Prozent auf 18,25 Euro. Andritz (FSE:AZ2) (VIE:ANDR) mussten ein Minus von 1,41 Prozent auf 49,00 Euro verbuchen.
Zu den Aktien im Fokus zählten auch Porr, deren Kurs nach Ergebnisvorlage um 0,37 Prozent auf 27,00 Euro anzog. Der Baukonzern hatte im Jahr 2015 deutlich mehr verdient und auch seine Produktionsleistung gesteigert. Der Auftragspolster ist so dick wie nie zuvor. Aktionäre sollen eine Sonderdividende erhalten. Für 2016 kündigte das Unternehmen weiteres Wachstum an.
Auch der Öl- und Gaskonzern OMV (EAV:OMV) (FSE:OMV) legte seinen Quartalsbericht vor. Im ersten Jahresviertel haben dem Öl- und Gaskonzern weiter gesunkene Raffineriemargen zu schaffen gemacht. Die niedrigen Ölpreise machten dies aber teils wett. Die Produktion lag über der des Vorquartals und auch höher als Anfang 2015. Die OMV-Aktie schloss 0,41 Prozent höher bei 25,70 Euro.