Frankfurt, 09. Dez (Reuters) - VCI-Präsident und Bayer BAYGn.DE -Chef Marijn Dekkers sieht durch die mögliche Fusion von Dow Chemical DOW.N und DuPont (N:DD) DD.N ID:nL8N13Y1DB den Branchentrend konzentrierten Unternehmen bestätigt. Nach seinem Verständnis gehe es bei der Fusion nicht so sehr darum, die beiden Unternehmen zusammenzubringen, sondern vielmehr sie danach in drei fokussierte Unternehmen abzuspalten. "Es geht nicht um größer zu werden, es geht darum fokussierter zu werden. Das ist eine Tendenz, ein Trend, den wir schon seit langem sehen", sagte Dekkers bei einer Pressekonferenz des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) am Mittwoch in Frankfurt. Es sei für Unternehmen sehr schwierig, sehr breit aufgestellt zu sein. Die Konzentration auf bestimmte Geschäfte sei die beste Möglichkeit, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.
Insidern zufolge verhandeln die zwei größten US-Chemiekonzerne Dow Chemical und DuPont über einen Zusammenschluss. Dabei könnte zunächst ein neuer Branchengigant mit einem Börsenwert von mehr als 120 Milliarden Dollar entstehen. Doch Insidern zufolge wird überlegt, den neuen Konzern in verschiedene Geschäftsteile - Kunststoffe, Spezialchemikalien und Agrarchemie - aufzuspalten.
"Wir haben es schon gemacht", sagte Dekkers mit Blick auf die Trennung von Lanxess und Covestro. Bayer hatte beide Unternehmen abgespalten und an die Börse gebracht. Anders als in den USA seien in Deutschland auch Konkurrenten diesen Schritt schon gegangen. "Wir sind Deutschland schon relativ proaktiv unterwegs gewesen in den letzen 10-15 Jahren, weniger in Amerika." Hoechst gebe es ja auch nicht mehr.