CH-MARKT 3-Gute Quartalszahlen schieben Schweizer Börse an

Zürich, 20. Apr (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am Mittwoch angetrieben von guten Quartalszahlen im In- und Ausland kräftig angezogen. Händlern zufolge traten angesichts guter Unternehmensbilanzen wie der des Pharmakonzerns Novartis oder des US-Chipherstellers Intel die Ereignisse in Libyen und Japan sowie die globale Schuldenkrise in den Hintergrund. Vor den Osterfeiertagen hielten sich die Anleger allerdings zurück und die Umsätze waren dünn.

Der SMI<.SSMI> notierte um 1,8 Prozent fester bei 6438 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> legte 1,6 Prozent auf 5913 Punkte zu. "Die Unternehmenszahlen sind insgesamt besser als erwartet ausgefallen. Das beflügelt die Märkte", sagte ein Händler. Allerdings habe sich an fundamentalen Problemen wie der Verschuldung vieler westlicher Industrienationen nichts geändert. Nach wie vor drohe den USA der Entzug der Bonitäts-Bestnote "AAA" und auch in Europa sei die Schuldenkrise längst nicht ausgestanden.

Die Ankündigung der Schweizer Regierung, mit der Bankenregulierung ernst zu machen, schlug sich nicht unmittelbar im Kurs der beiden Grossbanken nieder. UBS stiegen um 1,5 Prozent und Credit Suisse gewannen ein Prozent.

Erneut gefragt war Pharmaschwergewicht Novartis mit einem Kursplus von 2,4 Prozent. Das Unternehmen hatte am Vortag überraschend starke Quartalszahlen vorgelegt und daraufhin einen Kursgewinn von rund 3,5 Prozent verzeichnet. Auch die Genussscheine von Konkurrent Roche rückten im Sog positiver Nachrichten zwei Prozent vor. Das Krebsmedikament Mabthera wurde für zwei seltene Krankheiten zugelassen, der HPV-Test erhielt in den USA die Genehmigung zur Gebärmutterhalskrebs-Diagnose und in Japan wird das Medikament Pegasys für die Hepatitis B-Behandlung vorrangig geprüft.

Grösster Gewinner unter den Bluechips waren die Titel des Luxusgüterkonzerns Richemont die 3,9 Prozent zulegten. Swatch wurden ebenfalls mit einem Plus von 2,5 Prozent gehandelt.

Gefragt waren auch andere konjunktursensitive Titel wie ABB, Adecco oder Holcim mit zwei Prozent oder mehr Anstieg.

Die Inficon-Aktien rückten 4,7 Prozent vor. Nach guten Quartalszahlen hob der Analyse- und Messgeräte-Hersteller die Umsatz- und Betriebsgewinnprognose für das laufende Jahr an.

Überraschend schwache Zahlen bescherten dagegen der Bankensoftware-Firma Temeons einen Kursverlust von 4,2 Prozent.

(Reporter: Andrew Thompson; redigiert von Paul Arnold)