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Die Swatch-Aktie vor einer Achterbahnfahrt: 2 Gründe, warum Anleger sich gut anschnallen sollten

Veröffentlicht am 13.05.2019, 10:30
Die Swatch-Aktie vor einer Achterbahnfahrt: 2 Gründe, warum Anleger sich gut anschnallen sollten
UHR
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Die Swatch-Aktie vor einer Achterbahnfahrt: 2 Gründe, warum Anleger sich gut anschnallen sollten

Aktionäre der Swatch Group (SIX:UHR) (WKN:865126) warten seit Monaten darauf, dass der Kurs wieder nachhaltig nach oben dreht. Stattdessen kriecht er seit November 2018 die meiste Zeit unterhalb der Marke von 300 Schweizer Franken – weit unter früheren Hochs, als die Swatch-Aktie das doppelte Niveau erreichte. Es gibt jedoch einige Entwicklungen, die für positiven Schub sorgen könnten.

Andererseits wird der Absatzerfolg durch den Handelskrieg bedroht. Hier braut sich einiges zusammen und die kommenden Wochen werden entscheidende Auswirkungen haben. Es könnte abrupt in beide Richtungen gehen.

Die Sorgen sind zurück Zwischenzeitlich sah es so aus, als ob die Befürchtungen rund um den Handelskrieg und einen Abschwung im überaus wichtigen Absatzmarkt China übertrieben gewesen wären. Die neuerliche Aggression des US-Regimes heizt die brennenden Sorgen jedoch wieder an. Zaghafte Versuche der Swatch-Aktie, aus dem Keller auszubrechen, wurden so vereitelt und die Marktkapitalisierung darbt im Bereich von gut 15 Mrd. Schweizer Franken.

Ein schleppender Absatz hätte auch negativen Einfluss auf die Margen, sodass der 2018 noch um 15 % gestiegene Gewinn im schlimmsten Fall deutlich einbrechen könnte. Das 2018er-Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 18 könnte sich dann in ein recht teures 2019er-KGV jenseits der 20 entwickeln. Das würden die Anleger aber voraussichtlich nicht akzeptieren, weshalb sie zum Ausgleich den Kurs auf neue Tiefs abstürzen lassen würden.

Ein Szenario mit stagnierenden Umsätzen und sinkenden Gewinnen dürfen wir wohl nicht vernachlässigen. Aber es könnte natürlich auch ganz anders kommen.

Warum die Aktie Aufwind bekommen könnte Zunächst ist festzustellen, dass sich auch diesmal die Sorgen als übertrieben erweisen könnten. China hat es bisher noch immer geschafft, auch unter schwierigen Bedingungen für Wachstum zu sorgen und die USA können eigentlich kein Interesse daran haben, die Weltkonjunktur abzuwürgen. Es bestehen also durchaus gute Chancen, dass es sich hier nur um den bellenden Hund handelt, der nicht beißt.

Im Kerngeschäft, den Luxusuhren, ist die Gruppe auch weiterhin ausgezeichnet aufgestellt. Hier gelingt es immer wieder, mit neuen Materialien, außergewöhnlichen mechanischen Details wie der paramagnetischen Spiralfeder sowie spannenden Designs das Interesse der Uhrenliebhaber weltweit zu wecken. Zudem kann das Unternehmen im Bereich der modischen Uhren der Marke Swatch auf Partner wie Zalando (WKN:ZAL111) bauen, die für wachsende E-Commerce-Umsätze sorgen.

Damit die Aktie aber so richtig nachhaltigen Schub bekommt, sollte noch ein Element hinzukommen.

Die überfälligen Revolutionen Schon zum Jahreswechsel hätte ich damit gerechnet, dass es endlich Neuigkeiten zu der angeblichen Wunderbatterie der Tochter Belenos gibt. Nun sind schon wieder Monate vergangen und Swatch hält sich noch immer bedeckt. Statt Massenproduktion geht es wohl noch immer darum, im Labor die entscheidenden Details der geplanten Festkörperbatterien zu erforschen und zu entwickeln. Aber gut Ding will Weile haben. Die große Ankündigung könnte nun grundsätzlich in jedem Moment kommen. Wenn die Eigenschaften so wie versprochen sind, dann lockt ein kurstreibendes Milliardengeschäft.

Immerhin hat Renata, die andere Batterietochter, kürzlich eine flexible Dünnschicht-Lithiumzelle mit hoher Energiedichte vorgestellt, die sich für neuartige Anwendungen rund um Sensoren, Smartcards und tragbare Medizintechnik eignen soll. Zum Jahreswechsel 2019/2020 soll dann auch eine wiederaufladbare Variante auf den Markt kommen. Wird die Swatch Group also der nächste Energiespeicherstar? Das Potenzial ist jedenfalls da. Falls diese Hoffnungen jedoch enttäuscht werden, gibt es noch einen zweiten Trumpf.

Auch beim sogenannten Swiss OS, dem Smartwatch-Betriebssystem der Gruppe, haben die sonst so pünktlichen Schweizer den Zeitplan völlig verpatzt. Schon im Laufe des Jahres 2018 hätte die erste Version vorgestellt werden sollen. Doch nicht einmal zur Hausmesse im März in Zürich wurden Details bekannt. In den Fachzeitungen wird nur grob spekuliert, wie sich das Betriebssystem am Markt positionieren könnte.

Ziemlich sicher ist, dass es mit SwatchPay, dem aktuell international ausgerollten Bezahldienst des Konzerns, ausgeliefert wird. Ob es letztlich ein Flop oder Volltreffer sein wird, hängt von unzähligen Details ab. Klar ist aber für mich, dass die Swatch Group im Bereich der funktionellen Uhren aktuell noch brutale Defizite hat. Die zuletzt vorgestellten Modelle wirken doch ziemlich wie aus dem letzten Jahrhundert.

Allerdings könnte ich mir gut vorstellen, dass Swiss OS in eine attraktive Nische zwischen klassischen Multifunktionsuhren und hochgezüchteten Smartwatches stoßen kann, ähnlich wie es beispielsweise Garmin (WKN:A1C06B) im Bereich der Outdoor- und Sportuhren gelungen ist. Eine die internationale Fachpresse beeindruckende Präsentation von Swiss OS hätte das Potenzial, der Aktie der Swatch Group Auftrieb zu verleihen.

Mach dich auf einiges bereit Die Zeiten des gemächlichen Seitwärtspendelns sind vorbei. Wie sich letztlich das Theater auf der politischen Bühne und die Konjunktur entwickeln werden, darauf hat die Swatch Group keinen Einfluss. Bei den eigenen Innovationen, deren Markteinführung nun möglicherweise unmittelbar bevorsteht, könnte es jedoch gelingen, nach den erheblichen Verzögerungen positiv zu überraschen. Hier hat sich eine Menge aufgestaut, die sich in heftigen Kurssprüngen entladen könnte.

Defensive Anleger beobachten derweil besser von der Seitenlinie aus. Falls du jedoch eine klare Meinung zu den hier erwähnten entscheidenden Punkten hast, könnte es Sinn ergeben, bereits jetzt zu handeln.

The Motley Fool empfiehlt die Swatch Group AG.Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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