CHESAPEAKE/MATTHEWS (dpa-AFX) - Im Milliardenpoker um die US-Ramschkette Family Dollar F:FDO legt Kaufinteressent Dollar General (NAS:DG) eine härtere Gangart ein. Nachdem die Führung von Family Dollar das bereits erhöhte Übernahmeangebot vergangene Woche mit Verweis auf kartellrechtliche Bedenken zurückgewiesen hatte, geht Dollar General direkt auf die Aktionäre des umworbenen Unternehmens zu. Dollar General bietet ihnen 80 US-Dollar je Anteilsschein - die gleiche Summe, die sie zuletzt der Unternehmensspitze vorgeschlagen hatte. Für alle Aktien von Family Dollar werden damit 9,1 Milliarden Dollar (7,1 Mrd Euro) fällig.
Die Führung von Family Dollar bevorzugt jedoch das etwas niedrigere Gebot des Rivalen Dollar Tree F:DLTR, der lediglich rund 8,5 Milliarden Dollar bezahlen will. Allerdings rechnet das Management bei diesem Partner eher damit, dass die Wettbewerbsbehörden einem Zusammengehen zustimmen.
Dollar General hatte sein Angebot für den kleineren Rivalen vergangene Woche von 78,50 auf 80 Dollar erhöht. Zudem hatte sich der Konzern bereit erklärt, bis zu 1500 Läden zu verkaufen, um die Kartellwächter gnädig zu stimmen. Sollte der Deal platzen, bietet er Family Dollar zudem eine Entschädigung von 500 Millionen Dollar. Dollar General und Family Dollar konkurrieren beide um untere Käuferschichten, während die Zielgruppe von Dollar Tree eher die Mittelklasse ist.tb