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Etsy-Aktie steigt um deutlich mehr als 100 %: Zeit, zu kaufen?

Veröffentlicht am 08.01.2019, 09:05
Aktualisiert 08.01.2019, 09:45
© Reuters.
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Für Etsy (WKN: A14P98) ist vor wenigen Tagen ein wirklich spannendes und erfolgreiches Börsenjahr zu Ende gegangen. Startete die Aktie ins Börsenjahr 2018 noch auf einem Kursniveau von 16,70 Euro je Aktie, ging das Papier zum 28.12.2018 (dem letzten regulären Handelstag) mit 41,34 Euro aus dem Handel. Das entsprach einem beeindruckenden Plus von über 150 %.

Doch wie dürfte es im neuen Jahr weitergehen für diese Homemade- und Selfmade-Handelsplattform? Und sollten smarte Investoren möglicherweise auf diesen Wachstumszug aufspringen? Fragen über Fragen. Versuchen wir, Antworten zu finden.

Die Chancen sind definitiv noch vorhanden! Einerseits darf durchaus betont werden, dass bei der Etsy-Aktie auch weiterhin ein großes Kurspotenzial vorhanden sein dürfte. Sogar finanzielle Kennzahlen können als Indikator dienen. Denn mit einer Marktkapitalisierung von momentan lediglich knapp 5 Mrd. Euro gehört die Aktie der Handelsplattform weiterhin eher zu den kleineren Unternehmen.

Doch auch aus operativer und strategischer Sicht kann Etsy in den kommenden Jahren seine Zahlen durchaus möglicherweise ein ums andere Mal vervielfachen. Denn wie ein genauerer Blick auf die bisherigen Meilensteine zeigt, dürfte das Geschäft des Selfmade-Handelsplatzes nach wie vor in den Kinderschuhen stecken.

Zum einen ist das regionale Geschäftsnetz von Etsy noch nicht sonderlich weit ausgebaut. In den USA ist der Name Etsy zwar inzwischen etwas geläufiger. In Europa ist die Bekanntheit hingegen noch relativ gering. Zwar konnte Etsy im vergangenen Sommer mit der Übernahme der deutschen Selfmade-Handelsplattform DaWanda den Einstieg in den europäischen Markt feiern. Dennoch dürften viele hierzulande und in den Nachbarstaaten noch wenig mit dem Begriff Etsy anfangen können, was grundsätzlich natürlich die Möglichkeit bietet, weiterhin regional zu expandieren.

Doch auch im heimischen Markt könnte der E-Commerce-Akteur noch Jahre eines signifikanten Wachstums vor sich haben. Für viele in den USA ist Etsy nämlich lediglich ein kleiner Nischenanbieter, der oftmals in wirklich kleine Nischen gepresst wird. Viele verbinden mit der Plattform nämlich lediglich die Möglichkeit, für einzelne Events wie beispielsweise die eigene Hochzeit, Geburtstage oder andere Feierlichkeiten entsprechendes Equipment kaufen zu können. Etsy hält inzwischen jedoch ein deutlich größeres Angebot über seine Händler bereit, die ebenfalls noch von den Kunden entdeckt werden wollen. Sofern Etsy sich daher als breiterer Marktplatz etablieren kann, dürfte auch das das Wachstum noch einmal beflügeln.

Zudem kämpft Etsy im Moment damit, dass viele der bisherigen Kunden lediglich einmal im Jahr über die Plattform eine Bestellung aufgeben und im Nachgang dem E-Commerce-Akteur weitgehend die kalte Schulter zeigen. Sollte das Management des Unternehmens auch diese Entwicklung verbessern können und viele der Bestandskunden zu häufigeren Transaktionen bewegen , dürfte auch das über kurz oder lang zu einem stärkeren Wachstum führen.

Prinzipiell gibt es daher sowohl regional als auch operativ und strategisch noch so einige Aspekte, die in den kommenden Jahren verbessert werden wollen und sich auch weiterhin in einem starken Wachstum äußern könnten.

Das Risiko ist nicht zu unterschätzen! Doch auch wenn Etsy bislang stets stark wachsen konnte und die Investoren ein ums andere Mal sogar positiv überrascht hat, gibt es gewiss auch größere Risiken, die man als potenzieller Anleger bedenken sollte.

So könnte beispielsweise die regionale Expansion nicht den gewünschten Erfolg bringen, den sich das Management derzeit erhofft. Wie Etsy zwar im Zuge der vergangenen Quartalszahlen verkünden konnte, ist der deutsche Markt nach der DaWanda-Übernahme schlagartig zum zweitgrößten und somit zweitwichtigsten für Etsy geworden. Allerdings gab es im Nachgang des Vollzugs teilweise auch sehr negative Presse mit schlechten Händlererfahrungen, die den Expansionsplänen möglicherweise gefährlich werden könnten.

Ebenfalls problematisch dürfte es werden, sofern sich Etsy nicht von seinem Image als Hochszeits-, Geburtstags- und andere Feierlichkeiten-Handelsplattform lösen kann und somit nicht in den alltäglichen Handel vieler Konsumenten eindringen wird. Das könnte weiterhin dazu führen, dass viele Kunden die Plattform lediglich einmal besuchen und ihr danach den Rücken kehren, was für die langfristigen Aussichten grundsätzlich problematisch wäre.

Zudem schwebt über Etsy unentwegt das Risiko eines nachhaltigen Eintritts eines größeren E-Commerce-Akteurs in den Selfmade-Markt. Zwar verfügt Amazon (NASDAQ:AMZN) (WKN: 906866) bereits über einen eigenen Homemade-Handelsplatz, scheint diesen bislang jedoch eher stiefmütterlich zu pflegen. Sollte eine Marktgröße mit wesentlich größeren finanziellen Mitteln jedoch ernst machen, könnte das ebenfalls problematisch für Etsy werden und den weiteren Wachstumskurs bremsen.

Prinzipiell gibt es daher, wie gesagt, auch einige größere strukturelle Risiken und eine gewisse Konkurrentengefahr, die man als Anleger nicht unterschätzen sollte.

Foolisher Schlussstrich Wie wir daher insgesamt sehen können, besitzt Etsy einerseits noch große und aussichtsreiche Chancen. Die Handelsplattform steckt weiterhin in den Kinderschuhen und sofern sich Etsy nachhaltig als der große Homemade- und Selfmade-Warenhandelsplatz etablieren kann, sind weiterhin steigende Kurse mehr als wahrscheinlich. Das macht die Etsy-Aktie prinzipiell zu einer sehr chancenreichen Investitionsgelegenheit.

Nichtsdestoweniger sollten Anleger auch die großen Risiken bedenken, die zu ernsthaften und existenzbedrohenden Problemen heranreifen könnten. Foolishe Investoren sollten daher sehr genau abwägen, ob diese chancenreiche und gleichzeitig riskante Aktie zum persönlichen Profil passt.

Vincent besitzt Aktien von Etsy. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market (NASDAQ:WFM), sitzt im Vorstand von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon und Etsy.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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