Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Die Europäische Union hat die 7,1 Milliarden Dollar schwere Übernahme des Krebsdiagnosetest-Herstellers Grail durch Illumina (NASDAQ:ILMN) blockiert. Demnach konnte Illumina die Bedenken der EU-Kartellwächter bezüglich einer Beeinträchtigung des Wettbewerbs durch die Transaktion nicht ausräumen.
Illumina kündigte umgehend an, gegen das Urteil Berufung einzulegen. Immerhin wäre das Unternehmen ansonsten gezwungen, die im August letzten Jahres abgeschlossene Übernahme rückgängig zu machen. Zugleich wolle man andere strategische Alternativen für die Einheit in Betracht ziehen, falls die Berufung scheitern sollte.
Illumina hat Grail, dessen Technologie asymptomatische Patienten auf mehr als 50 Krebsarten untersuchen kann, während der Überprüfung durch die EU als eigenständiges Unternehmen weitergeführt.
"Illumina kann den lebensrettenden Multi-Krebs-Früherkennungstest von Grail zugänglicher und erschwinglicher machen - und damit Leben retten und die Gesundheitskosten senken", sagte General Counsel Charles Dadswell in einer Stellungnahme des Unternehmens.
Als Reaktion auf die Meldung stieg die Illumina-Aktie im vorbörslichen Handel um 4,0 %.
Die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager hatte in ihrer Entscheidung eine ganz andere Meinung vertreten und die Bedenken der US-amerikanischen Federal Trade Commission aufgegriffen. Auch die FTC leitete eine administrative Prüfung des Vorhabens ein, obgleich der oberste Verwaltungsrichter der Behörde zu dem Schluss gekommen war, dass die Fusion dem Wettbewerb nicht schaden würde.
"Mit dieser Transaktion hätte Illumina ein Interesse daran, die Konkurrenten von Grail vom Zugang zu seiner Technologie abzuschneiden oder sie anderweitig zu benachteiligen", sagte Vestager. "Es ist von entscheidender Bedeutung, den Wettbewerb zwischen den Entwicklern von Krebsfrüherkennungstests in diesem kritischen Stadium der Entwicklung zu erhalten", fügte sie hinzu und stellte fest, dass Illumina keine Abhilfemaßnahmen vorgeschlagen hat, um die Bedenken der Kommission auszuräumen.
Nach Ansicht der Kommission ist Illumina "derzeit der einzige überzeugende Anbieter einer Technologie, mit der die von Gral und anderen geplanten Krebstests entwickelt und durchgeführt werden können".