Von Geoffrey Smith
Investing.com - Die Aktie von Evotec (ETR:EVTG) verlor am Mittwochmorgen im frühen Handel an der Frankfurter Börse mehr als 10 %. Zuvor hatte das deutsche Pharmaunternehmen für die ersten neun Monaten des Jahres einen Verlust aufgrund hoher Investitionskosten, steigender Energiekosten und einer hohen Wertminderung seiner britischen Investition Exscientia ( NASDAQ:EXAI) bekanntgegeben.
Der Konzern hält dennoch an seiner Gewinnprognose für das Gesamtjahr fest. Dabei ist das Unternehmen aber weitgehend von einer Abwertung des Euro abhängig. Das Gesamtjahresergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen liegt immer noch bei 105 bis 120 Mio. Euro (1 Euro = 1,0059 USD), was in etwa den 107 Mio. Euro von 2021 entspricht. Bei konstanten Wechselkursen würden die diesjährigen Einnahmen jedoch auf 85 bis 100 Mio. Euro fallen.
Unter dem Strich stand ein Nettoverlust von 148 Mio. Euro gegenüber einem Gewinn von 247 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum aufgrund hoher Ausgaben für Investitionen in Kapazitätserweiterungen sowie „deutlich überhöhte Energiekosten“ und „geringeren Beiträgen von Meilensteinen, Vorauszahlungen und Lizenzen“ zu Buche.
Darüber hinaus führte die Abschreibung seiner Beteiligung an dem in Oxford ansässigen KI-Spezialisten Exscientia zu einer nicht zahlungswirksamen Belastung von 120 Mio. Euro.
Auf der grundlegenden operativen Ebene sah das Bild besser aus, obwohl das bereinigte EBITDA für die ersten neun Monate des Jahres ebenfalls von 70 Mio. auf 45 Mio. Euro fiel. Der Konzern belässt seine EBITDA-Prognose trotzdem auf 300 Mio. Euro bis 2025.
Bis 10 Uhr MEZ hatte die Evotec-Aktie 10,2 % verloren. Der Kurs des Biotech-Unternehmens ist in diesem Jahr seit seinem Höchststand im Jahr 2021 um fast 40 % gefallen. Wachstumswerte sind bei den Anlegern angesichts stark steigender Zinsen in Ungnade gefallen.