Zürich, 10. Mär (Reuters) - Kursgewinne der als defensiv
eingestuften Pharmawerte Novartis und Roche
sowie des Lebensmittelriesen Nestle haben die
Schweizer Börse am Donnerstag vor einem grösseren
Kurseinrückgang bewahrt. Während ausländische Märkte unter neuen
Wachstums- und Euro-Krisenängsten litten und rund 1,5 Prozent
einbüssten, hielt sich der Schweizer Leitindex SMI <.SSMI> mit
einem Rückgang um 0,6 Prozent auf 6405 Punkte besser. Der breite
SPI <.SSHI> sank um 0,8 Prozent auf 5811 Zähler.
Allerdings habe sich der SMI habe mit dem Rückschlag auf
unter 6450 Zähler möglicherweise die Chance für eine rasche
Rückeroberung der Unterstützungszone um 6500 Punkte verbaut,
sagten Händler. "Es sieht so aus, als ob wir etwas weiter unten
neuen Anlauf holen müssten", sagte ein Händler.
Finanzwerte litten unter den Sorgen vor einem neuen Schub in
der Euro-Krise. "Die Rückstufung der Kreditwürdigkeit Spaniens
durch Moody's hat die Leute aufs Neue verunsichert", sagte ein
Händler. Versicherungen seien traditionell stark in
Staatsanleihen investiert und vor allem Banken seien auch im
Kreditgeschäft im Ausland aktiv. Zudem sei die gegenseitige
internationale Vernetzung sehr stark. UBS büssten 1,8
Prozent ein. UBS-Chef Oswald Grübel hatte in einem Vorabdruck
eines Interviews der "Bilanz" die Gewinnerwartungen für das
Investmentbanking gedämpft. Die Aktien der Grossbank Credit
Suisse fielen um 0,5 Prozent.
Die Versicherungstitel Zurich sackten um 1,7
Prozent ab und Swiss Life verloren zwei Prozent.
Swiss Re büssten gar 2,5 Prozent ein. Negative
Aussagen von Konkurrent Münchener Rück, die
Schuldenkrise und eine Ratingsenkung auf Underperform durch den
Broker Cheuvreux drückten den Kurs.
Die defensiven Pharmatitel Novartis und
Roche sowie der Lebensmittelwert Nestle und
die Medizintechniker Synthes und Nobel Biocare
profitierten von ihrer geringeren
Konjunkturabhängigkeit.
Unter den Aktien zyklischer Firmen fielen Richemont
und Swatch auf, die wegen Gewinnmitnahmen zwei Prozent
nachgaben. Anlagenbauer, deren Aktien ebenfalls gut gelaufen
waren, verloren wegen neuer Wachstumsängste kräftig.
Mehrheitlich mit deutlichen Abschlägen quittierten die
Marktteilnehmer die Ergebnisse von Unternehmen aus der zweiten
Reihe. Tecan und Geberit stürzten massiv ab.
Auch Implenia und Helvetia , deren Ergebnisse
als gut beurteilt worden waren, verloren mehr als zwei Prozent.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert
Schmieder)