* Finanzwerte im Fokus
* Furcht vor US-Zahlungsunfähigkeit treibt Anleger in Gold
* Dialog nach Zahlen zum zweiten Quartal gefragt
(neu: Händler, Analysten, Leoni, Dialog)
Frankfurt, 25. Jul (Reuters) - Nach der Einigung auf ein
zweites Rettungspaket für Griechenland rückt am deutschen
Aktienmarkt nun das nächste Schuldendrama in den Fokus. In den
USA ringen Demokraten und Republikaner weiter um eine Anhebung
der Schuldenobergrenze. Sollte bis zum 2. August keine Lösung
gefunden werden, droht der größten Volkswirtschaft die
Zahlungsunfähigkeit. "Das ist ein Szenario, das sich am Markt
keiner wirklich ausmalen will", sagte ein Börsianer.
Der Dax<.GDAXI> rutschte am Montag zeitweise 0,9 Prozent ins
Minus - am Mittag notierte er noch 0,1 Prozent schwächer bei
7319 Zählern. Zu spüren war die Nervosität auch am
Goldmarkt: Der Preis für das Edelmetall kletterte um bis
zu 1,5 Prozent auf ein neues Rekordhoch von 1622,49 Dollar je
Feinunze. "Bis klar ist, was passiert, werden die Investoren
weiter in den sicheren Hafen Gold gehen", sagte Natalie
Robertson, Rohstoff-Analystin bei ANZ.
Besonders schwer taten sich zum Wochenauftakt die
Finanzwerte, die nach Aussage von Händlern sowohl auf die sich
zuspitzende Schuldenkrise in den USA wie auch auf eine erneute
Herunterstufung der Bonität Griechenlands reagierten. Das Land
wird nun mit der Note "Ca" bewertet und damit drei Stufen
schlechter als zuvor mit "Caa1". Der europäische
Sektorindex<.SX7P> verlor 1,8 Prozent. Vor allem italienische
Banken standen auf den Verkaufslisten - UniCredit
rutschten um drei Prozent ab, Intesa Sanpaolo verloren
fünf Prozent. "Hier werden nach der Rally der vergangenen Woche
Gewinne mitgenommen", sagte ein Händler in Mailand. Die beiden
Titel hatten in den vergangenen fünf Handelstagen zehn
beziehungsweise acht Prozent gewonnen. Im Dax zählten die
Commerzbank mit einem Minus von drei Prozent und
Deutsche Bank mit einem Abschlag von 0,9 Prozent zu
den größten Verlierern.
Zulegen konnten dagegen die Aktien von BMW, die
sich um 1,2 Prozent verteuerten. Die Analysten von JP Morgan
erhöhten das Kursziel für die mit "Neutral" bewerteten Aktien
auf 94 von 88 Euro.
ANHEBUNG DER ZIELE MACHT LEONI-ANLEGER GLÜCKLICH
Im MDax<.MDAXI> griffen die Anleger vor allem bei
Leoni zu - die Aktien gewannen mehr als vier Prozent
auf 41,80 Euro. Der Zulieferer hat angesichts der brummenden
Autokonjunktur seine Umsatz- und Ergebnisprognose nach oben
geschraubt. "Das Unternehmen hebt bereits zum zweiten Mal in
diesem Jahr seine Ziele an, das sorgt für Kauflaune", sagte ein
Händler.
Die Papiere des Autozulieferers Continental
notierten nach einer Kurszielerhöhung durch JP Morgan im MDax
1,3 Prozent fester. ElringKlinger gewannen 0,3
Prozent.
Im TecDax<.TECDAX> notierten Dialog Semiconductor
in der Favoritengruppe. Mit einem Plus von bis zu 3,6 Prozent
auf 14,55 Euro waren die Aktien des Chipentwicklers so teuer wie
seit Ende Mai nicht mehr. Das Unternehmen profitiert weiter von
dem anhaltenden Nachfrageboom bei Smartphones und Musikspielern
und verbuchte im zweiten Quartal einen deutlichen Umsatzsprung.
(Reporter: Daniela Pegna und Kirsti Knolle; redigiert von
Ralf Banser)