FOKUS 1-Nestle und Konjunkturdaten schieben Schweizer Börse an

Zürich, 18. Jan (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am Dienstag fester tendiert. Die Entspannung in der Euro-Krise, der überraschend deutliche Anstieg des deutschen ZEW-Index und kräftige Kursgewinne des SMI-Schwergewichts Nestle sorgten für steigende Kurse. Im Anschluss an den enttäuschenden Abschluss der US-Bank Citigroup schmolzen die Gewinne teilweise aber wieder ab.

Der SMI<.SSMI> notierte kurz vor Schluss noch um 0,7 Prozent höher bei 6623 Punkten. Vorübergehend erreichte der Leitindex bei 6656 Zählern den höchsten Stand seit vergangenem April. Dieses Niveau stellt laut Händlern eine wichtige charttechnische Hürde dar. Ob ein Ausbruch nach oben damit gescheitert sei, müsse sich noch zeigen, sagte ein Händler. Der breit gefasste SPI<.SSHI> stieg um 0,5 Prozent auf 5933 Punkte. Die Stimmung sei insgesamt recht gut. Die Anleger seien mutiger, was sich auch im merklichen Rückgang der Volatilitätsindizes<.V3X><.V1XI> zeige, sagte ein Händler.

Die Bankaktien notierten mehrheitlich fester. Credit Suisse und UBS gaben aber rund die Hälfte ihres Gewinns nach der Vorlage Bilanz der Citigroup ab. Nun dürften die Ergebnisse weiterer US-Mitbewerber die Marschrichtung mitbestimmen. Am Mittwoch legen Goldman Sachs und Wells Fargo Ergebnisse vor und am Donnerstag folgt Morgan Stanley . Bank of America ist am Freitag dran.

Auch die Versicherungstitel tendierten fester, die Aufschläge blieben aber meist unter einem Prozent. Die Pharmawerte Roche und Novartis gaben ihre Gewinne praktisch wieder ab.

Bei den zuletzt zur Schwäche neigenden Nestle-Aktien sind Händlern zufolge die Verkäufe abgeebbt; der schwergewichtige Lebensmittelwert zog 1,1 Prozent an. Konjunkturoptimismus trieb zyklische Titel wie ABB, Clariant und Holcim hoch.

Anschlusskäufe nach den Übernahme-Spekulationen vom Vortag sorgten bei Sulzer für ein Kursplus von 2,3 Prozent.

Ein stärker als erwartet gestiegenes organisches Wachstum sorgte bei Lindt & Sprüngli für einen Anstieg von 2,7 Prozent auf 2645 Franken .

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert Schmieder)