* Bericht: Telekom wollte T-Mobile USA mit Sprintfusionieren
* Telekom-Aktien legen um vier Prozent zu
* Sprint-Aktien steigen um sieben Prozent
* Telekom-Finanzchef: Halten uns weiter alle Optionen offen
(neu: Telekom-CFO, Analyst, Hintergrund)
Frankfurt, 08. Mär (Reuters) - Spekulationen auf einen
Zusammenschluss der US-Mobilfunktochter der Deutschen
Telekom
Telekom-Finanzchef Tim Höttges erklärte dazu lediglich, der Konzern halte sich in den USA weiterhin alle Optionen offen. Sprint wollte sich zu den Spekulationen nicht äußern.
Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, dass der Bonner Konzern mit dem drittgrößten US-Mobilfunker Sprint über einen Verkauf der US-Tochter gesprochen habe - im Gegenzug sollte die Telekom einen großen Anteil an dem neuen Unternehmen erhalten. Die Gespräche seien immer wieder unterbrochen worden und könnten ergebnislos enden, wurden mit der Situation vertraute Personen zitiert. Streitpunkt sei die Bewertung von T-Mobile USA.
GEGENWIND FÜR T-MOBILE USA
Auf dem einstigen Boommarkt USA kämpft die Deutsche Telekom
seit einiger Zeit mit Gegenwind. T-Mobile USA ist mit knapp 34
Millionen Kunden nur die Nummer vier in dem Land - und tritt auf
der Stelle, während die großen Konkurrenten wie AT&T
Vor allem der Verlust lukrativer Vertragskunden schmerzt. Um wieder Anschluss zu gewinnen, spielte das Telekom-Management alle Szenarien für die US-Tochter durch, inklusive Kooperationen mit Konkurrenten, erklärte Höttges. Die lang erwartete Lösung solle in den nächsten Monaten präsentiert werden. Zu Sprint wollte er sich am Dienstag nicht äußern. Der US-Markt ist für die Telekom ungemein wichtig - dort wird ein Viertel des Gesamtumsatzes erzielt.
Telekom-Experten sehen ein mögliches Zusammengehen der beiden Unternehmen skeptisch, da sie vollkommen unterschiedliche Funktechnologien benutzen. Die Netze der beiden ließen sich deshalb nur mit großen Aufwand zusammenschalten.
Vor zwei Wochen hatte Höttges eine Übernahme von Sprint durch die Telekom ausgeschlossen[ID:nWEB1838]. Milliarden-Übernahmen wie in Vergangenheit werde es erst mal nicht mehr geben.
(Reporter: Peter Maushagen; Mitarbeit von Andrea Lentz; redigiert von Jörn Poltz)