(neu: Schlusskurse)
Zürich, 07. Okt (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am Freitag im Sog überraschend guter US-Arbeitsmarktdaten anfängliche Verluste aufgeholt und leicht fester geschlossen. Für deutliche Kursgewinne reichten die monatliche Stellenstatistik und die Aussicht auf staatliche Finanzhilfen für angeschlagene europäische Banken allerdings nicht. "Vor den US-Daten haben sich die Marktteilnehmer zurückgehalten und danach wollten sie sich vor dem Wochenende auch nicht mehr stärker engagieren", sagte ein Händler. Das Risiko einer neuen Entwicklung, auf die am Wochenende nicht reagiert werden könne, sei zu gross, hiess es weiter.
Der SMI beendete den Handelstag um 0,2 Prozent höher mit 5652 Punkten. Vor einer Woche war der Leitindex gut zwei Prozent tiefer bei 5532 Zählern gestanden. Der breite SPI legte 0,3 Prozent auf 5111 Punkte zu.
Händler sagten, es gebe Hoffnung, dass die Märkte die Talsohle erreicht haben könnten. Die Lage am US-Arbeitsmarkt habe sich unerwartet stark aufgehellt und die EU wolle die Probleme anscheinend wirklich anpacken. Am Vortag hatte die EZB Milliardenhilfen für die Banken angekündigt und die EU-Kommission hatte eine koordinierte Aktion zur Rekapitalisierung der Geldhäuser vorgeschlagen.
Die Finanzwerte zogen daraufhin zunächst kräftig an. Zum Wochenschluss strichen die Anleger dann aber ihre Gewinne ein. Die Aktien der Credit Suisse ermässigte sich um 1,2 Prozent und UBS verloren 3,2 Prozent. Als Dämpfer erwies sich auch, dass die Ratingagentur Moody's verschiedene britische Banken zurückstufte.
Auch die Papiere der Versicherer konsolidierten im Verlauf. Zurich und Swiss Life hielten sich im Plus, Swiss Re und Baloise rutschten ins Minus.
Zu den Verlierern gehörten die Aktien von Nestle mit 0,3 Prozent Abschlag. Die Titel des Lebensmittelkonzerns gerieten in den Abwärtssog der Gewinnwarnung des britischen Konkurrenten Premier Foods . "Das drückt den ganzen Food-Sektor", sagte ein Händler. Marktteilnehmer verwiesen auch auf eine Notiz von Nomura, dass das dritte Quartal bei Nestle enttäuschend verlaufen sein könnte.
Als stärkste Stütze den Marktes erwiesen sich die Genussscheine des Pharmariesen Roche mit 1,8 Prozent Plus. Novartis gewannen 0,8 Prozent.
Konjunkturhoffnungen beflügelten Aktien von zyklischen Firmen wie ABB , Adecco , Clariant , Fischer und Sulzer .
Gewinnmitnahmen drückten die Aktien von Holcim fünf Prozent ins Minus. Nachdem Grossaktionär Thomas Schmidheiny seinen Anteil an dem Zementkonzern auf 20,1 Prozent erhöht hat, fehlten die Käufe, die den Titeln jüngsten zum Anstieg verholfen hatten. (Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)