Zürich, 27. Aug (Reuters) - Die Schweizer Börse ist am
Freitag nach einem über weite Strecken wenig veränderten Verlauf
im späten Geschäft klar in die Gewinnzone vorgestossen. Zunächst
sorgten mehrere US-Konjunkturdaten und die bevorstehende
Notenbanker-Konferenz in Jackson Hole für Zurückhaltung unter
den Marktteilnehmern. Dann aber sorgten die unterschiedlich
ausgefallen Daten für erhöhte Kursschwankungen. Letztlich setzte
sich dann aber ein positiver Trend durch. "Wir sind so negativ
eingestellt, dass es einfach drehen musste", sagte ein Händler.
Der Leitindex SMI<.SSMI>, der vor einer Woche bei 6186
Punkten stand, notierte kurz vor Schluss um 0,7 Prozent höher
bei 6175 Punkten. Bei 6150 habe der SMI eine charttechnische
Hürde überwunden, an der er einige Zeit angestanden sei. Der
breite SPI<.SSHI> stieg um 0,6 Prozent auf 5455 Zähler.
Den grössten Beitrag zum Anstieg des Marktes leisteten die
als defensiv eingestuften Aktien des Pharmariesen Novartis
. Sie legten 2,2 Prozent zu, was den SMI um mehr als 20
Zähler hob. Händler erwähnten einerseits positive Nachrichten zu
Medikamenten und anderseits die Hochstufung auf "Buy" von
"Reduce" des Brokers Kepler. Dagegen hinkten die Genussscheine
von Konkurrent Roche nach dem zweiten Rückschlag in
einer Woche mit einem wichtigen Krebsmedikament mit einem Plus
von 0,2 Prozent hinterher.
Stark gesucht waren auch die Aktien der Biotech-Firma
Basilea, die nach der Bekanntgabe eines
Vertriebsabkommens mit Actelion für sein
Handekzem-Medikament Toctino in Kanada mehr als sieben Prozent
stiegen. Die Bank Vontobel bezeichnete den Umfang der
Transaktion als finanziell wenig bedeutend.
Nestle legten 0,2 Prozent zu. Für Kepler ist der
Schweizer Konzern derzeit der Favorit unter den
Lebensmittelherstellern und ersetzt Unilever in der
"European Select List".
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.
Die Bankaktien Credit Suisse und UBS
verloren weniger als 0,5 Prozent. Unter den Versicherungen
stachen Swiss Life und Swiss Re mit Gewinnen
von rund 0,5 Prozent heraus.
Trotz der weiterhin vorhandenen Konjunkturängste setzten die
Aktien zyklischer Firmen zu einem Schlussspurt an. ABB
, Holcim und Sulzer eroberten Terrain
zurück.
Unter Druck standen erneut Petroplus . Sie büssten
weitere drei Prozent ein. Händler erwähnten eine Studie der ZKB,
wonach der Raffineriekonzern die mit den Banken vereinbarten
Covenants einhalten dürfte. Sie könne aber kurzfristig eine
Kapitalerhöhung nicht ausschliessen.
Bei den Nebenwerten brachen die Vetropack-Aktien 7,2
Prozent ein. Der Glasverpackungs-Hersteller verzeichnete im
ersten Halbjahr vor allem wegen der Wechselkursentwicklung einen
Gewinneinbruch und rechnet 2010 mit einem leichten
Umsatzrückgang.
Die Adval-Tech-Aktien sackten fünf Prozent ab. Der
Pressen-Hersteller schreibt weiter rote Zahlen.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)