(neu: Schlusskurse)
Zürich, 16. Dez (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Donnerstag praktisch unverändert geschlossen. Während die
Bankaktien angesichts der nach wie vor ungelösten
Schuldenproblematik in der Eurozone schwächer schlossen, konnten
die defensiven Schwergewichte Nestle und Novartis gegen ein
Prozent zulegen und den Leitindex SMI<.SSMI> damit in der
Gewinnzone halten. Zu einem Kursrutsch von 0,9 Prozent kam es im
späten Handel bei den Genussscheinen des Börsenschwergewichts
Roche. Die US-Arzneimittelbehörde FDA teilte mit, dem
Blockbuster-Krebsmedikament Avastin die Zulassung für die
Behandlung von Brustkrebs entziehen zu wollen. In Europa kann
das Medikament aber weiterhin bei Brustkrebs eingesetzt werden.
Der SMI schloss 0,1 Prozent fester auf 6566,17 Punkten. Der
breite SPI<.SSHI> stieg ebenfalls 0,1 Prozent auf 5879,47 Zähler
an. Im Vorfeld des Treffens der EU-Staats- und Regierungschefs,
die in Brüssel über einen Ausweg aus der Schuldenkrise beraten
wollen, hätten sich die meisten Anleger spürbar zurückgehalten,
hiess es im Handel.
Die Entscheidung der Schweizerischen Nationalbank (SNB), die
Zinsen unverändert zu lassen und ihre expansive Geldpolitik
fortzuführen, entsprach den Erwartungen und hatte daher kaum
Einfluss auf das Börsengeschehen. Ebenso lagen die am Nachmittag
veröffentlichten Zahlen zu den Erstanträgen auf
Arbeitslosenhilfe und zum Wohnbaubeginn in den USA mehr oder
weniger im Rahmen der Erwartungen.
Der grösste Verlierer unter den Standardwerten war
Transocean. Die Titel des Ölplattform-Betreibers fielen
um 3,4 Prozent, belastend von der Klage der US-Regierung gegen
die in die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko involvierten
Unternehmen. Der Untergang der von BP gepachteten
Transocean-Bohrinsel "Deepwater Horizon" hatte die grösste
Umweltkatastrophe in der US-Geschichte ausgelöst. Auch die Titel
des Raffinerie-Betreibers Petroplus gaben 1,5 Prozent
nach.
Die Banktitel litten weiterhin unter der Euro-Schuldenkrise:
UBS und Credit Suisse verzeichneten Abschlägen
von 0,5 beziehungsweise 0,9 Prozent. Die CS wurde zudem von
Nachrichten belastet, dass vier ihrer Mitarbeiter wegen des
Verdachts der Beihilfe auf Steuerhinterziehung ins Visier der
deutschen Behörden geraten seien. Im Zuge der Ermittlungen sei
es in dieser Woche auch zu Razzien im Bodensee-Raum gekommen.
Uneinheitlich tendierten die Versicherungstitel. Während
Zurich Financial 0,3 Prozent einbüssten, stiegen Swiss
Life um zwei Prozent. Die Rating-Agentur Fitch hat den
Rating-Ausblick für Swiss Life auf "stabil" von "negativ"
erhöht. Ausserdem bezeichnete Nomura den Lebensversicherer in
einer Sektor-Analyse neben Swiss Re als ihren "Top
Pick". Die Aktien des Rückversicherers Swiss Re legten ein
halbes Prozent zu.
Erneut schwächer tendierten Swisscom sowie
Syngenta.
Die Aktien des Stromkonzerns EGL rückten aufgrund des
weniger schlecht als erwartet ausgefallenen Geschäftsjahres
2009/10 leicht vor. Nach einem guten Schlussquartal gelang es
dem Stromkonzern entgegen den Erwartungen doch noch, einen
leichten Gewinn zu erzielen.
(Reporter: Andrew Thompson; redigiert von Paul Arnold)