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FOKUS2-US-Arbeitslosigkeit bremst Dax aus - EZB hält Niedrigzins

Veröffentlicht am 13.01.2011, 16:05
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* Sachkapitalerhöhung setzt Commerzbank-Kurs unter Druck

* Untersuchungsbericht hilft Versorgern

* Aurubis wegen Kapitalerhöhung unter Druck

(neu: EZB, spanische Banken, Einzelhändler)

Frankfurt, 13. Jan (Reuters) - Die hohe Arbeitslosigkeit in den USA ist den Anlegern am deutschen Aktienmarkt am Donnerstag erneut sauer aufgestoßen. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stiegen so stark wie seit einem halben Jahr nicht mehr. "Die Zahlen zeigen, dass der Arbeitsmarkt neben dem Immobilienmarkt in den USA vorerst ein Problem bleibt", betonte Sintje Diek, Analystin der HSH Nordbank. Der Dax<.GDAXI> lag am Nachmittag mit 7060 Punkten 0,1 Prozent im Minus. Die Europäische Zentralbank hielt den Leitzins wie erwartet unverändert auf dem Rekordtief von 1,0 Prozent. Allerdings machte Notenbankchef Jean-Claude Trichet deutlich, wegen der steigenden Inflation prinzipiell zu Zinserhöhungen bereit zu sein. Erfolgreiche Anleiheemissionen von Spanien und Italien drängten das Thema Schuldenkrise am Aktienmarkt indes etwas in den Hintergrund.

Größter Dax-Verlierer waren nach Ankündigung einer Sachkapitalerhöhung die Aktien der Commerzbank mit einem Minus von 3,2 Prozent auf 5,459 Euro. Das vom Staat gestützte Finanzinstitut will damit aus einem Teil seiner Hybridanleihen hartes Kernkapital machen und geht so einen ersten kleinen Schritt zur Vorbereitung auf die schärferen Kapitalregeln. Die Maßnahme sei zwar grundsätzlich positiv, urteilte DZ-Bank-Analyst Matthias Dürr in einem Kurzkommentar. "Allerdings ist sie nicht ansatzweise dazu geeignet, den grundsätzlich substanziellen Kapitalbedarf zur Rückzahlung der stillen Einlagen, insgesamt 17 Milliarden Euro, zu verändern."

Die spanischen Banken wie Santander und BBVA legten nach den Anleihe-Emissionen des Sorgenkindes Spanien hingegen um fünf beziehungsweise sieben Prozent zu. "Der Markt sucht in der Schuldenkrise der Peripheriestaaten nach einer Wende", erklärte Peter Chatwell, Zinsstratege bei der Credit Agricole in London. Dabei geben sich die Anleger momentan relativ abgeklärt: "Nach der erfolgreichen Platzierung der portugiesischen Papiere am Mittwoch hätte wohl nur eine richtig schlechte Auktion eine Reaktion hervorgerufen," sagte ein Händler. So habe der Verlauf die Situation gegenüber dem Wochenanfang aber entspannt, betonte Analyst Johannes Rudolph von HSBC Trinkaus in Düsseldorf.

Erneut zulegen konnten im Dax die Versorger: Die Aktien von RWE und E.ON verteuerten sich nach einem Untersuchungsbericht des Bundeskartellamts um jeweils mehr als zwei Prozent. Die Wettbewerbshüter fanden keine Beweise für einen Marktmissbrauch und Preistreiberei im Stromhandel. Das machte den Anlegern die ohnehin seit Jahresbeginn im Aufwind befindlichen Versorger-Titel noch schmackhafter, sagte ein Börsianer. Allerdings gibt es für E.ON und RWE auch noch eine Menge nachzuholen: 2010 hatten beide Titel gegen den Markttrend jeweils rund ein Viertel an Wert eingebüßt.

Ein enttäuschendes Weihnachtsgeschäft schickte die Aktien des britischen Einzelhändlers Tesco auf Talfahrt. Die Papiere der weltweiten Nummer Drei der Branche fielen um bis zu 3,2 Prozent auf 410,05 Pence. Das Geschäft auf dem Heimatmarkt habe sich schlechter entwickelt als das der Konkurrenz, bemerkte Analyst Clive Black von Shore Capital. Home Retail überraschte dagegen positiv, worauf die Titel des Unternehmens um bis zu neun Prozent zulegten. Nach Börsenschluss am Donnerstag wollte außerdem Carrefour - nach Wal-Mart und vor Tesco weltweit die Nummer zwei der Branche - Zahlen vorlegen. Die Aktien des französischen Konzerns notierten in Paris 1,2 Prozent höher bei 33,235 Euro. Metro lagen in Frankfurt unverändert bei 52,81 Euro.

Unter Druck gerieten dagegen die Aktien von Aurubis . Europas größte Kupferhütte hat sich durch eine Kapitalerhöhung frisches Geld für den Ausbau ihrer Geschäfte besorgt. Die Papiere gaben um mehr als acht Prozent nach. Kapitalerhöhungen seien wegen des Verwässerungseffekts für die Altaktionäre nicht gerade beliebt, sagte ein Händler. Zu den Verlierern gehörten auch die Aktien von ProSiebenSat.1, die sich um 2,5 Prozent verbilligten: Die Eigner des Medienkonzerns machten mit einem Aktienverkauf Kasse.

(Reporter: Anika Ross, Mitarbeit von Daniela Pegna, redigiert von Stefanie Huber)

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