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FOKUS3-US-Arbeitslosigkeit bremst Dax aus - EZB hält Niedrigzins

Veröffentlicht am 13.01.2011, 18:00
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* Sachkapitalerhöhung setzt Commerzbank-Kurs unter Druck

* Untersuchungsbericht hilft Versorgern

* SAP überrascht positiv mit Zahlen

(neu: Schlusskurse)

Frankfurt, 13. Jan (Reuters) - Die hohe Arbeitslosigkeit in den USA ist den Anlegern am deutschen Aktienmarkt am Donnerstag erneut sauer aufgestoßen. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stiegen so stark wie seit einem halben Jahr nicht mehr. "Die Zahlen zeigen, dass der Arbeitsmarkt neben dem Immobilienmarkt in den USA vorerst ein Problem bleibt", betonte Sintje Diek, Analystin der HSH Nordbank. Erfolgreiche Anleiheemissionen von Spanien und Italien drängten das Thema Schuldenkrise am Aktienmarkt indes etwas in den Hintergrund. Der Dax<.GDAXI> kam kaum von der Stelle und schloss 0,1 Prozent höher bei 7075 Punkten. Die Europäische Zentralbank hielt den Leitzins wie erwartet unverändert auf dem Rekordtief von 1,0 Prozent. Allerdings machte Notenbankchef Jean-Claude Trichet deutlich, wegen der steigenden Inflation prinzipiell zu Zinserhöhungen bereit zu sein.

Der Softwarekonzern SAP überraschte positiv mit Geschäftszahlen für 2010. Die Papiere legten 3,5 Prozent auf 40,40 Euro zu und waren damit größter Dax-Gewinner. Zuvor hatten Spekulationen auf eine Gewinnwarnung des Unternehmens die Aktien bis zu 1,1 Prozent absacken lassen. "Die Zahlen sind besser als erwartet und ich sehe wirklich keine negative Nachricht darin", sagte Heino Ruland von Ruland Research.

Einer der größter Dax-Verlierer waren die Aktien der Commerzbank mit einem Minus von 1,3 Prozent auf 5,57 Euro. Das vom Staat gestützte Finanzinstitut macht mit einer Kapitalerhöhung aus einem Teil seiner Hybridanleihen hartes Kernkapital und geht so einen ersten kleinen Schritt zur Vorbereitung auf die schärferen Kapitalregeln. Die Maßnahme sei zwar grundsätzlich positiv, urteilte DZ-Bank-Analyst Matthias Dürr in einem Kurzkommentar. "Allerdings ist sie nicht ansatzweise dazu geeignet, den grundsätzlich substanziellen Kapitalbedarf zur Rückzahlung der stillen Einlagen, insgesamt 17 Milliarden Euro, zu verändern."

BOND-AUKTION BRINGT ENTLASTUNG FÜR SPANISCHE BANKENTITEL

Die spanischen Banken wie Santander und BBVA legten nach den Anleihe-Emissionen des Sorgenkindes Spanien hingegen um knapp fünf beziehungsweise 6,3 Prozent zu. "Der Markt sucht in der Schuldenkrise der Peripheriestaaten nach einer Wende", erklärte Peter Chatwell, Zinsstratege bei der Credit Agricole in London. Dabei geben sich die Anleger momentan relativ abgeklärt: "Nach der erfolgreichen Platzierung der portugiesischen Papiere am Mittwoch hätte wohl nur eine richtig schlechte Auktion eine Reaktion hervorgerufen," sagte ein Händler. So habe der Verlauf die Situation gegenüber dem Wochenanfang aber entspannt, betonte Analyst Johannes Rudolph von HSBC Trinkaus in Düsseldorf.

Erneut zulegen konnten im Dax die Versorger: Die Aktien von RWE und E.ON verteuerten sich nach einem Untersuchungsbericht des Bundeskartellamts um jeweils mehr als zwei Prozent. Die Wettbewerbshüter fanden keine Beweise für einen Marktmissbrauch und Preistreiberei im Stromhandel. Das machte den Anlegern die ohnehin seit Jahresbeginn im Aufwind befindlichen Versorger-Titel noch schmackhafter, sagte ein Börsianer. Allerdings gibt es für E.ON und RWE auch noch eine Menge nachzuholen: 2010 hatten beide Titel gegen den Markttrend jeweils rund ein Viertel an Wert eingebüßt.

Ein enttäuschendes Weihnachtsgeschäft schickte die Aktien des britischen Einzelhändlers Tesco auf Talfahrt. Die Papiere der weltweiten Nummer Drei der Branche fielen um 4,3 Prozent auf 411,95 Pence. Das Geschäft auf dem Heimatmarkt habe sich schlechter entwickelt als das der Konkurrenz, bemerkte Analyst Clive Black von Shore Capital. Home Retail überraschte dagegen positiv, worauf die Titel des Unternehmens um mehr als zehn Prozent zulegten. Nach Börsenschluss am Donnerstag wollte außerdem Carrefour - nach Wal-Mart und vor Tesco weltweit die Nummer zwei der Branche - Zahlen vorlegen. Die Aktien des französischen Konzerns notierten in Paris 1,7 Prozent höher bei 33,40 Euro. Metro lagen in Frankfurt 0,2 Prozent höher.

(Reporter: Anika Ross, redigiert von Stefanie Huber)

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