Investing.com -- Mit einem leichten Plus dürften die europäischen Aktienmärkte am Montag in die neue Handelswoche starten. NNoch immer verarbeiten die Marktteilnehmer die zuletzt beobachteten Entwicklungen im Zusammenhang mit dem US-Arbeitsmarktbericht, den uneinheitlichen Quartalsbilanzen und dem Kurswechsel der Europäischen Zentralbank (EZB).
Gegen 08.05 Urh MEZ notierte der deutsche DAX-Future um 0,3% höher, der französische CAC 40-Future kletterte um 0,2% und der britische FTSE 100-Future stieg um 0,2%.
Angesichts der guten US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag, die zwar die Sorgen um die globale Konjunkturerholung verringerten, aber auch das Risiko einer aggressiven geldpolitischen Straffung durch die US-Notenbank vergrößerten, dürften die Anleger zum Start der neuen Handelswoche keine größeren Positionen eingehen und vorerst an der Seitenlinie ausharren.
Die Märkte haben inzwischen eine Wahrscheinlichkeit von einem Drittel eingepreist, dass die Fed die Zinsen im März um satte 50 Basispunkte anheben wird. Diese Erwartungen könnten sich durch den US-Verbraucherpreisindex am Donnerstag noch weiter festigen.
In Europa äußerte sich die EZB auf ihrer Sitzung am Donnerstag deutlich besorgter zum Inflationsdruck in der Eurozone.
Der niederländische Notenbankpräsident und Mitglied des EZB-Rates, Klaas Knot, äußerte sich am Sonntag besorgt und sagte, er erwarte, dass die EZB die Zinsen im vierten Quartal dieses Jahres anheben werde.
Zur Unsicherheit trägt auch die Krise an der ukrainischen Grenze bei. Der nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, warnte am Sonntag, dass der russische Präsident Wladimir Putin innerhalb von Tagen oder Wochen einen Angriff anordnen könnte. Das diplomatische Bemühen, einen Ausweg aus der Situation zu finden, geht derweil mit dem Besuch des französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Moskau weiter.
Für Bewegung an den Märkten in dieser Woche dürfte auch die sich fortsetzende Berichtssaison sorgen, nachdem der Online-Handelsriese Amazon (NASDAQ:AMZN) in den Marktturbulenzen der vergangenen Woche fast 200 Milliarden Dollar an Börsenwert gewonnen hat, während die Facebook-Mutter Meta Platforms (NASDAQ:FB) ähnlich viel eingebüßt hat.
In Europa bestätigte der größte Kupferproduzent der Region, Aurubis (DE:NAFG), am Montag einen Anstieg der Quartalsgewinne um etwa 85 % dank hoher Metallpreise. Von Interesse sind auch die Zahlen von Sanofi (PA:SASY), Vinci (PA:SGEF) und Intesa Sanpaolo (MI:ISP).
Die Ölpreise stabilisierten sich am Montag und gönnten sich eine Pause nach ihrem Anstieg auf den höchsten Stand seit 2014 Ende letzter Woche und ihrem siebten Wochengewinn in Folge.
Der Ölpreis hat in diesem Jahr kräftig zugelegt, als sich die Weltwirtschaft von der Covid-Pandemie erholte, aber das Ölangebot nicht mit der steigenden Nachfrage mithalten konnte, so dass die Marke von 100 Dollar je Barrel in greifbare Nähe gerückt ist. Die zunehmenden geopolitischen Spannungen im Zusammenhang mit den Absichten Russlands gegenüber der Ukraine haben ebenfalls zu einem Risikoaufschlag geführt.
Gegen 08.05 Uhr MEZ handelte der US-Rohöl-Future 0,2 % niedriger bei 92,13 Dollar pro Barrel, während der Brent-Kontrakt um 0,3 % auf 93,53 Dollar zulegte.
Darüber hinaus stieg der Gold-Future um 0,2 % auf 1.811 Dollar je Feinunze und der Euro/USD wurde 0,1 % niedriger bei 1,1433 gehandelt.