Von Robert Zach
Investing.com - Die Futures auf den US-Aktienmarkt signalisieren einen freundlichen Start in den Handelstag nach den Vortagesverlusten im Zuge der Sorge vor einem dramatischen Wirtschaftseinbruch in den USA. Hoffnung machte den Anlegern, dass US-Präsident Donald Trump die US-Wirtschaft so schnell wie möglich wieder hochfahren will. Pläne hierzu werden am heutigen Donnerstag erwartet.
Trump begründete seinen Optimismus damit, dass die USA “den Höhepunkt bei neuen Corona-Fällen überschritten” habe. Allerdings war gestern die Wachstumsrate der Fallzahlen erstmals seit neun Tagen wieder gestiegen, wie die Deutsche Bank (DE:DBKGn) in ihrem Corona-Daily mitteilte. In New York wurde sogar der größte prozentuale Anstieg seit letztem Freitag verzeichnet.
Der Dow-Jones-Future steht zur Stunde 0,36 Prozent im Plus bei 23.475 Punkten und der S&P-500-Future gewinnt 0,36 Prozent. Für den Nasdaq-100-Future geht es um 0,66 Prozent nach oben und der Russell-2000-Future steigt 0,27 Prozent. Die VIX-Futures - ein Maßstab für den Absicherungsbedarf der US-Aktienhändler - verliert 0,42 Prozent.
Schwache Konjunkturdaten gestern und die Sorge vor einem stärkeren Wirtschaftseinbruch bremsten jedoch die Erholungsbewegung der Wall Street-Indizes.
Die Federal Reserve teilte in ihrem Konjunkturbericht Beige Book am Mittwoch mit, dass die Wirtschaftsaktivitäten aufgrund der Corona-Restriktionen “scharf und abrupt in allen Regionen” eingebrochen seien. Vor allem die Freizeitindustrie, das Gastgewerbe und der Einzelhandel seien hart getroffen worden. Insgesamt hieß es in den Berichten der regionalen Feds, die Kontakte hätten die Aussichten als "sehr unsicher" beschrieben. Viele von den Befragten erwarten eine "Verschlechterung der Bedingungen".
Zudem waren die Einzelhandelsumsätze so stark eingebrochen wie noch nie zuvor und die Industrieproduktion verzeichnete den größten Einbruch seit 1946. Auch der vorlaufende Indikator für zukünftige Eigenheimverkäufe und damit als Konsumindikator fungierende NAHB-Wohnungsmarktindex knallte nach unten. Der Indikator sei von 72 im März auf 30 Punkte gefallen, teilte die National Association of Homebuilders (NAHB) mit. Das ist der tiefste Stand seit Juni 2012.
"Die Wirtschaft liegt glasklar in Trümmern", sagte Chris Rupkey, Chefökonom bei der MUFG Union Bank.
Heute Nachmittag stehen die wöchentlichen US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf der Tagesordnung. 16,8 Millionen Amerikaner haben in den vergangenen drei Wochen bereits Arbeitslosenunterstützung beantragt, und es gibt keine Anzeichen dafür, dass sich der Anstieg in der letzten Woche spürbar abgeschwächt haben könnte. Gleichzeitig dürfte der Philly-Fed-Index den schärfsten Rückgang der Geschäftsbedingungen seit der globalen Finanzkrise zeigen.
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