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HolidayCheck im Coronasog! Bietet die E-Travel-Aktie jetzt Chancen?

Veröffentlicht am 28.03.2020, 10:09
© Reuters.

Gerade die Tourismusbranche ist in Zeiten von Corona ein sehr heißes Eisen. Große Unternehmen aus der Touristik wie TUI (DE:TUIGn) oder die Deutsche Lufthansa (DE:LHAG) haben aktuell mit einschneidenden operativen Problemen zu kämpfen und sind dringend auf finanzielle Hilfe angewiesen, um überhaupt überleben zu können – dementsprechend günstig sehen die Bewertungen nun aus.

Auch HolidayCheck (DE:HOC) (WKN: 549532), das bekannte Bewertungsportal für Hotels sowie führendes Digitalunternehmen im Bereich Urlaub, ist nicht von Kursverlusten verschont geblieben. Dementsprechend erreichte der E-Travel-Akteur kürzlich sein 52-Wochen Tief bei 0,75 Euro je Aktie, konnte sich zwischenzeitlich aber wieder auf ein Kursniveau von 1,33 Euro je Anteil zurückkämpfen (Schlusskurs 26.03.2020, maßgeblich für alle Berechnungen).

Doch wirklich preiswert sieht das Onlinereisebüro, das mittlerweile auch einen eigenen Reiseveranstalter hat, gemessen am KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) trotzdem nicht aus. Zieht man den Gewinn je Aktie in Höhe von 0,03 Euro je Aktie aus dem Vorjahr heran, ergibt sich ein KGV von 44,3. Ziemlich sportlich, wenn du mich fragst, zumal man sogar beim 52-Wochen Tief immer noch ein KGV in Höhe von 25 gehabt hätte. Erschwerend kommt hinzu, dass das Ergebnis je Aktie für das abgelaufene Geschäftsjahr mit minus 0,08 Euro je Anteil sogar negativ ausgefallen ist, was eine Bewertung mittels KGV zusätzlich sinnfrei erscheinen lässt.

Es ist allerdings wichtig, diese Kennzahlen in einen Kontext zu setzen. HolidayCheck litt im vergangenen Jahr, genauso wie alle anderen Reisebüros, unter einer schwachen Nachfrage von Pauschalreisen und zudem belastete die Thomas-Cook-Insolvenz die gesamte Branche sehr. Außerdem scheint der Markt künftiges Wachstum in den Aktienkurs eingepreist zu haben. Schließlich werden immer mehr Reisen online gebucht, was in der Vergangenheit bereits für zunehmenden Druck bei stationären Reisebüros geführt hat.

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Das Jahresergebnis Werfen wir an dieser Stelle einen Blick auf die Kennzahlen für das Geschäftsjahr 2019, um uns einen Überblick über die Entwicklungen von HolidayCheck zu verschaffen. Der Umsatz verbesserte sich beispielsweise um 3,5 % von 138,9 auf 143,7 Mio. Euro. Das lag vornehmlich an einem erhöhten Reisevolumen und an erstmaligen Erlösen aus dem Veranstaltergeschäft mit HC Touristik. Die Kennzahl Umsatz soll künftig durch die Bruttomarge abgelöst werden, damit eine Veranschaulichung inklusive der Umsätze von HC Touristik sinniger ist. Die Bruttomarge für das abgelaufene Geschäftsjahr betrug 141,9 Mio. Euro (Vorjahr: 138,9 Mio. Euro, plus 2,2 %).

Die negativen Auswirkungen des schwierigen Pauschalreisemarktes und vor allem der Insolvenz kommen vor allem beim operativen EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) und dem EBIT (Ergebnis vor Steuern und Zinsen) zum Vorschein. Das operative EBITDA hat sich von 10,7 auf 7 Mio. Euro verschlechtert (minus 34,6 %) und das EBIT ist von 3 auf minus 3,7 Mio. Euro zurückgegangen. Auf Konzernebene belief sich das Ergebnis auf minus 4,6 Mio. Euro, verglichen mit 1,9 Mio. Euro im Vorjahr.

Die Aussichten Als ob der Tourismusbranche im letzten Jahr mit den Insolvenzen der Fluglinie Germania und dem Reisekonzern Thomas Cook (LON:TCGI) nicht schon übel genug mitgespielt wurde, folgt aktuell ein weiteres krasses Negativereignis: die Ausbreitung des Coronavirus mit seinen Folgen auf den Reiseverkehr und allgemein auf die Wirtschaft. Das Geschäftsjahr 2020 ist gut gestartet und viele Unternehmen aus der Touristik gingen von einem Rekordjahr aus, bis Covid-19 diese Pläne durchkreuzte.

Das führt aktuell zu starken Rückgängen bei der Nachfrage nach Pauschal-, Hotel- und Kreuzfahrtbuchungen. Zusätzlich werden sehr viele Reisen von den Reiseveranstaltern kostenfrei abgesagt, was für HolidayCheck als Reisebüro bedeutet, dass auch die Provisionen entfallen. Es ist davon auszugehen, dass die Nachfrage nach Reisen in den kommenden Wochen, und je nach weiterem Verlauf von Covid-19, über weitere Monate kaum bis gar nicht vorhanden sein wird.

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Es werden bereits Maßnahmen getroffen, um Kosteneinsparungen zu erreichen. Dabei werden beispielsweise Marketingausgaben minimiert und es wurde Kurzarbeit eingeleitet. Wichtig ist, dass HolidayCheck Ausstellungen vermeiden möchte, um nach der Krise in voller Leistungsfähigkeit zurückkehren zu können.

Auf der Hand liegt, dass die Bruttomarge, das operative EBITDA und womöglich das Konzernergebnis auch in diesem Geschäftsjahr stark leiden werden. Der Grund dafür ist jedoch, wie bereits ein Jahr zuvor, nicht bei HolidayCheck selbst zu suchen, sondern bei den eingetroffenen Extremereignissen. HolidayCheck verfügt über liquide Mittel in Höhe von etwa 40 Mio. Euro, was ausreichend sein sollte, um diese Krise zu überstehen. Ferner möchte HolidayCheck nach der Krise durchstarten und weitere Marktanteile gewinnen, was ich für möglich halte, da kleineren Wettbewerbern diese Krise durchaus zum Verhängnis werden könnte.

Fazit Das letzte und das aktuelle Geschäftsjahr sind beide von außerordentlichen Ergebnissen geprägt, die dem Wachstum von HolidayCheck einen merkbaren Dämpfer verpasst haben. Ich persönlich glaube jedoch, dass HolidayCheck gut aufgestellt ist und nach der Krise möglicherweise stärker wachsen könnte als bisher. Der Bereich Pauschalurlaub soll laut Statista bis 2023 jährlich um 1,8 % wachsen, was automatisch auch bei HolidayCheck ankommen sollte. Darüber hinaus dürfte HolidayCheck in der Lage sein, dieses Wachstum deutlich zu übertreffen, sofern nicht weitere Negativereignisse eintreten.

HolidayCheck ist ein spannendes, aber auch risikobehaftetes Investment. Smarte Investoren sollten die aktuelle Lage und das Unternehmen genau unter die Lupe nehmen, bevor sie vorschnell handeln. Ich für meinen Teil habe bereits vor diesen Krisen meine Entscheidung getroffen und halte weiterhin daran fest.

Caio Reimertshofer besitzt Aktien von HolidayCheck. The Motley Fool empfiehlt HolidayCheck.

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Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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