Mailand, 15. Jul (Reuters) - Kurz vor der Entscheidung der Regierung in Rom über die italienische Autobahn-Konzession hat einem Insider zufolge das Tochterunternehmen der Infrasturktur-Holding Atlantia ATL.MI ein neues Angebot vorgelegt. Der Vorschlag des Mautstraßen-Betreiber Autostrade per l'Italia (ASPI) sehe einen schrittweisen Rückzug von Atlantia und den Gang auf das Börsenparkett vor, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person am späten Dienstagabend. Aus Regierungskreisen verlautete, dass die Offerte beinhalte, dass sich das staatliche Kreditinstitut CDP an dem Autobahnbetreiber in beträchtlichem Umfang beteilige.
Einen Vorschlag des Autobahnbetreibers ASPI vom Samstag hatte Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte als "unbefriedigend" bezeichnet. ASPI hat die Betreiber-Lizenz für den größten Teil der Autobahnen des Landes. Das Unternehmen befindet sich zu 88 Prozent in Besitz der Atlantia-Holding. Die restlichen Anteile halten der chinesische Fonds Silk Road und der deutsche Versicherer Allianz ALVG.DE . Atlantia wiederum gehört zu 30 Prozent der Benetton-Familie. Das italienische Regierungskabinett beschäftigte sich am Dienstagabend mit dem Thema, das Italien nach dem Einsturz einer Autobahnbrücke bei Genua vor zwei Jahren in Atem hält.