Investing.com - In der aktuellen wöchentlichen Umfrage von Investors Intelligence zeigt sich eine veränderte Stimmung unter den Herausgebern und Beratern von Börsennewslettern. Diese Expertengruppe erwartet vermehrt eine kurzfristige Schwächephase der Aktienmärkte. Laut den Daten, die CNBC zitierte, stieg der Anteil jener, die diese Einschätzung teilen, auf 37,1 % – im Vergleich zu 32,9 % in der Vorwoche. Das ist der höchste Wert seit Herbst 2022, einem Zeitpunkt, an dem der S&P 500 von 4280 auf 3600 fiel, wie aus der Umfrage hervorgeht.
Investors Intelligence (II) betont, dass diese Börsenexperten nach ihrer jüngsten Prognose eines Tops verstärkt Kasse machen. Die gegenwärtigen Umschichtungen würden darauf abzielen, erwirtschaftete Gewinne zu sichern, bevor potenzielle Verluste eintreten könnten. Noch vor einem Monat befand sich die Anzahl der Berater, die eine Korrektur vorhersagten, auf einem Tiefststand – vergleichbar mit Anfang Januar. Dies deutet auf ein gesteigertes Risikobewusstsein hin, begleitet von der Notwendigkeit defensiver Maßnahmen. Die prognostizierte kurzfristige Marktschwäche könnte die Anzahl dieser Experten weiter anwachsen lassen.
Investors Intelligence hebt die Bedeutung des momentanen Anstiegs von Cash hervor. Wenn Investoren in Zeiten sinkender Märkte ihre Liquidität aufstocken, wird eine Grundlage für künftige Marktgewinne geschaffen. Dies könnte der Impulsgeber für die nächste Aufwärtsbewegung der Börsen sein, so die Einschätzung von II.
Die Anzahl der Optimisten unter den Marktteilnehmern, oft als "Bullen" bezeichnet, ist in der Umfrage weiter gesunken. Sie fiel von 47,1 % in der letzten Woche auf nunmehr 44,3 %. Dieser Rückgang setzt sich fort, nachdem im Juli noch ein Hoch von 57,1 % verzeichnet wurde, welches beinahe dem Höchststand von November 2021 (57,2 %) entsprach. Gleichzeitig verzeichnete die Anzahl der "Bären" – jener, die mit einer Marktabschwächung rechnen – einen leichten Rückgang von 20,0 % in der Vorwoche auf 18,6 %.
Die Differenz zwischen den optimistischen und pessimistischen Markteinschätzungen, gemessen als Abstand zwischen Bullen und Bären, hat sich ebenfalls verringert. Sie liegt nun bei 25,7 Punkten, verglichen mit 27,1 Punkten in der Vorwoche und einem Zwei-Jahres-Hoch von 38,5 im Juli.