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Ist das der Grund, warum Aurora Cannabis und Coca-Cola nie einen Deal abgeschlossen haben?

Veröffentlicht am 11.04.2019, 14:00
Aktualisiert 11.04.2019, 14:06
© Reuters.
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Die Marihuana-Industrie ist eine der aufregendsten Branchen, und die jüngste Entwicklung der Pot-Aktien bestätigt dies. Bis zum 20. März, hatte der Horizons Marijuana Life Sciences ETF, der allererste börsengehandelte Cannabis-Fonds, im Jahresvergleich 67 % zugelegt und damit alle anderen Branchen und den S&P 500 übertroffen.

Es ist auch eine dynamische Branche, in der sich viele Veränderungen abspielen. Wir haben begonnen, in der gesamten Branche eine gewisse Konsolidierung zu beobachten, um die langfristigen Kosten zu senken und die Marktanteile zu erhöhen. Diese Konsolidierung ist vor allem bei kanadischen Cannabis-Anbauern und vertikal integrierten Apothekenbetreibern in den Vereinigten Staaten zu beobachten.

Aurora Cannabis ist führend in der Marihuana-Produktion In Kanada hat sich keine andere Pot-Aktie mehr angestrengt, als Aurora Cannabis (WKN:A12GS7), um so viele Marktanteile wie möglich zu gewinnen. Aurora, von dem allgemein erwartet wird, dass das Unternehmen das Tempo für alle Marihuana-Anbauer mit 700.000 Kilogramm Jahresproduktion vorgeben wird, hat im vergangenen Jahr vier ziemlich große Übernahmen getätigt. In chronologischer Reihenfolge hat Aurora folgende Unternehmen gekauft:

  • CanniMed Therapeutics mit Sitz in Saskatchewan für rund 852 Mio. US-Dollar
  • MedReleaf aus Ontario für rund 2 Mrd. US-Dollar
  • Südamerikas ICC Labs für rund 200 Mio. US-Dollar
  • Whistler Medical Marijuana aus British Columbia für etwas mehr als 130 Mio. US-Dollar
Die zusätzliche Produktion aus diesen Übernahmen, zusammen mit Projekten wie Aurora Sky und Aurora Sun und Partnerschaften (z. B. Aurora Nordic), haben dazu beigetragen, dass Aurora an die Spitze gerückt ist, wenn es um den Marihuana-Ertrag geht. Als führender Hersteller sollte es für Aurora kein Problem sein, lukrative langfristige Lieferverträge innerhalb Kanadas zu finden, und das Unternehmen scheint ein logischer Kandidat für Partnerschaften zu sein.

Die Partnerschaft, zu der es fast gekommen wäre Doch fehlt etwas bei der Strategie – nämlich, dass Aurora Cannabis sich noch nicht als Markenpartner in der Lebensmittel-, Getränke-, Tabak- oder Pharmaindustrie etabliert hat. Der Hauptkonkurrent Canopy Growth bekam im November eine Kapitalinvestition von 4 Mrd. US-Dollar von dem Modelo- und Corona-Bierhersteller Constellation Brands (NYSE:STZ) – Constellations dritte Investition in Canopy – während die Cronos Group in diesem Monat eine Kapitalinvestition von 1,8 Mrd. US-Dollar vom Tabakriesen Altria (NYSE:MO) erhalten hat.

Um eines klarzustellen, Aurora Cannabis hatte die Gelegenheit, einen solche Partner an Land zu ziehen. BNN Bloomberg hat im September berichtet, dass Coca Cola (WKN:850663) und Aurora auf Führungsebene über eine mögliche Partnerschaft oder Beteiligung sprachen. Der Absatz von Coca-Cola-Softgetränkeprodukten in Nordamerika nimmt seit einiger Zeit ab, und eine Partnerschaft mit Aurora Cannabis könnte es dem Unternehmen ermöglichen, für dringend nötiges Wachstum zu sorgen, wenn Health Canada bis zum kommenden Herbst alternative Konsumoptionen wie beispielsweise alkoholfreie Cannabis-infundierte Getränke genehmigt.

Mit Auroras Wissen über Cannabis und der hervorragenden Produktion, gepaart mit Colas tiefen Taschen und Marketingexpertise, scheint eine Partnerschaft viel Sinn zu ergeben.

Wie wir alle jedoch wissen, konnten sich Coca-Cola (NYSE:KO) und Aurora nicht einigen. Der Getränkegigant will stattdessen aus sicherer Entfernung beobachten, wie sich die Cannabis-Industrie entwickelt.

Ist dies der Grund, warum die aufkeimende Partnerschaft von Cola und Aurora scheiterte? Wie genau hat Aurora Cannabis den vielleicht bekanntesten Getränkehersteller vergrault? Obwohl niemand außer den Führungskräften beider Unternehmen die Antwort mit Sicherheit kennt, kann ich eine fundierte Vermutung aussprechen. Mein Verdacht ist, dass Coca-Cola eine Investition in Aurora Cannabis wegen der Strategie des Unternehmens, durch Übernahmen zu wachsen, ablehnte.

Vor der Legalisierung von Cannabis für Erwachsene in Kanada im vergangenen Oktober waren den meisten Pot-Aktien bei der Kapitalbeschaffung die Hände gebunden. Ohne Zugriff auf konventionelle Bankenfinanzierungen wandten sich Marihuana-Aktien wie Aurora Cannabis häufig Kaufangeboten zu, um Geld aufzutreiben. Im Falle von Aurora hat das Unternehmen Stammaktien zur Finanzierung seiner Übernahmen verwendet. Daher bedeutete der rund 2 Mrd. US-Dollar teure Kauf von MedReleaf die Ausgabe von mehr als 370 Mio. Aktien, während beim Kauf von CanniMed fast 73 Mio. Aktien ausgegeben wurden.

Warum ist das wichtig? Die einfache Antwort ist, dass, wenn Coca-Cola eine Investition in Aurora Cannabis tätigen würde, die Beteiligung an dem Unternehmen kontinuierlich durch neue Übernahmen und Kapitalerhöhungen verwässert würde. Wir haben bereits gesehen, dass sich die Aktie im Vergleich zu ihrem Marktkapitalisierungswachstum aufgrund der aktienbasierten Verwässerung drastisch unterdurchschnittlich entwickelt hat, und dies dürfte sehr wohl der Grund gewesen sein, der Coca-Cola bereits im September in die Flucht getrieben hat.

Nicht alle Hoffnung ist verloren Natürlich bleibt die Hoffnung auf einen Deal. Erst letzte Woche gab Aurora Cannabis bekannt, dass das Unternehmen den Milliardär Nelson Peltz, den Gründer von Trian Fund Management, als strategischen Berater eingestellt hat. In dieser Funktion wird Peltz nach Partnermöglichkeiten für das Unternehmen suchen und Aurora im Bereich der internationalen Expansion beraten.

Das Besondere an dieser Ankündigung ist, dass die Expertise von Peltz im Lebensmittel- und Getränkebereich liegt. Aurora hat kein Geheimnis daraus gemacht, dass das Unternehmen sein Produktportfolio erweitern und in den Bereich der Cannabidiol-infundierten Getränke einsteigen will. Vermutlich sollte Peltz in der Lage sein, geeignete Partner zu finden und eine Partnerschaft und/oder Kapitalbeteiligung mit einem Markenunternehmen in der Lebensmittel- oder Getränkeindustrie zu organisieren. Das würde bedeuten, dass Namen wie Coca-Cola, PepsiCo (NASDAQ:PEP) und Mondelez (NASDAQ:MDLZ) International potenziell als Partner zur Diskussion stehen.

Ich persönlich wäre schockiert, wenn das Kalenderjahr zu Ende gehen würde und Aurora dann immer noch keine Partnerschaft mit einem bekannten Unternehmen eingegangen wäre. Solange Aurora jedoch weiterhin die Stammaktien zur Finanzierung von anorganischem Wachstum nutzt, könnte es viel schwieriger sein, eine Investition wie die von Canopy Growth und Cronos zu ergattern.

Dieser Artikel wurde von Sean Williams (NYSE:WMB) auf Englisch verfasst und am 22.03.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool empfiehlt Constellation Brands.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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