Frankfurt, 14. Nov (Reuters) - Die anhaltenden Unruhen in Chile schlagen immer mehr Anleger in die Flucht. Ungeachtet der jüngsten Geldspritzen der heimischen Notenbank fiel die Landeswährung Peso am Donnerstag erneut auf ein Rekordtief. Im Gegenzug verteuerte sich der Dollar auf bis zu 807,60 Peso CLP= .
Die Notenbank stellte dem chilenischen Finanzsystem vier Milliarden Dollar zusätzlicher Liquidität in Peso und Dollar zur Verfügung. Außerdem bezeichnete Zentralbank-Chef Mario Marcel die Haushaltslage des südamerikanischen Landes als solide. Den Experten der US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM) zufolge kommen chilenische Geldhäuser durch die Liquiditätsspritze zwar wieder leichter an Dollar, auf den Wechselkurs habe dies aber kaum Einfluss.
Chilenischen Dollar-Anleihen verschaffte der Notenbank-Eingriff aber eine Atempause. Anleger deckten sich wieder mit diesen Papieren ein und drückten dadurch die Rendite der bis 2050 168863DL9= laufenden Titel auf 3,286 von 3,361 Prozent.
Chile wird seit Wochen von gewaltsamen Protesten gegen die Regierung des weltgrößten Kupfer CMCU3 -Exporteurs erschüttert. Auslöser war die Anhebung der Fahrkartenpreise für U-Bahnen der Hauptstadt Santiago de Chile. Demonstranten fordern Reformen gegen das wachsende soziale Ungleichgewicht. Menschenrechtsorganisationen zufolge wurden bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften mehrere tausend Zivilisten verletzt und mindestens 23 Menschen getötet.