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Nebenwerte-Duell: Serviceware-Aktie versus Mensch und Maschine Software

Veröffentlicht am 05.05.2019, 09:09
Aktualisiert 05.05.2019, 09:36
© Reuters.
ADSK
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Deutsche Softwareperlen, die sich erfolgreich in ihrer Nische behaupten und gleichzeitig kontinuierlich neue Kundengruppen erschließen, erfahren trotz der immensen Potenziale nicht immer genug Aufmerksamkeit. Zwei davon habe ich mir genauer angeschaut und in ein Duell geschickt: Mensch und Maschine Software (WKN:658080) und Serviceware (WKN:A2G8X3).

Welche Aktie aktuell besser ist, hängt auch von deinem Anlagestil ab.

Eine erste Einschätzung In den USA werden Softwareperlen seit einiger Zeit gerne gleich mal mit 5 bis 10 Mrd. US-Dollar bewertet, egal ob sie Gewinne schreiben oder horrende Verluste. Hauptsache, sie ist mit dem magischen Etikett „SaaS“ versehen und das Wachstum stimmt. Bei uns ist alles etwas kleiner und wir sehen eher eine balancierte Entwicklung. Auch dieses Rezept kann zu spektakulären Börsengeschichten führen.

Mit einer Versechsfachung innerhalb von fünf Jahren gehört Mensch und Maschine zu den stärksten Aktien an Deutschlands Börsen überhaupt. Der zwischenzeitlich fast vergessene Nebenwert ist heute nahezu 600 Mio. Euro wert (30.04). Offenbar geht die Erfolgsgeschichte weiter: Mit „Bilderbuchstart ins Geschäftsjahr 2019“ verkündete das Management die letzten Quartalsergebnisse.

Serviceware ist gegenüber dem Pionier eher ein Börsenfrischling, der erst seit einem Jahr handelbar ist. Die Aktien sind dreimal weniger wert und entwickelten sich eher schwach. Ein Blick auf die Gewinne erklärt schnell den Unterschied: Während Mensch und Maschine längst ordentliche Dividenden ausschüttet und zuletzt einen Quartalsgewinn von 4,9 Mio. Euro meldete, waren es bei Serviceware lediglich 0,7 Mio. Euro (bereinigt 1,5 Mio. Euro). Hier sind weitere Zahlen in der Übersicht:

in Mio. EUR Mensch und Maschine Serviceware Verhältnis
Umsatz gesamt 2018 185,4 55,2 3,36
Umsatzwachstum Q1/2019 ggü. Vorjahresquartal 30% 28%
Eigenkapital Ende Q1/2019 69,6 59,9 1,16
Fremdkapital Ende Q1/2019 73,7 39,6 1,86
Operativer Gewinn 2018 19,7 2,7 7,30
Erwarteter Gewinn je Aktie 2019 (mittel) in EUR 0,92 0,0
Kurs 30.04. 35,9 17,2
Marktkapitalisierung 30.04. 599 175 3,42
Mitarbeiter 900 400 2,25
Tabelle: Kennzahlenvergleich für Mensch und Maschine und Serviceware auf Basis der Q1-Mitteilungen, eigenen Schätzungen und Ariva

So, wie sich das für mich darstellt, gibt es von den Zahlen her keinen klaren Sieger: Serviceware punktet bei der Substanz, Mensch und Maschine bei der Profitabilität. Aber das ist natürlich nur eine Momentaufnahme. Für die Zukunft haben sich beide eine Menge vorgenommen. Um uns hier ein besseres Bild zu verschaffen, müssen wir ein bisschen tiefer in die Geschäftsmodelle einsteigen.

Die Potenziale Serviceware deckt mit vier Marken die Bereiche IT Service, IT & Shared Service Kosten, Kundendienst und serviceorientiertes Wissensmanagement ab. Aktuell konzentriert sie sich auf das internationale Ausrollen der in der DACH-Region sehr beliebten Software. Um in europäischen Auslandsmärkten eine höhere Wiedererkennungsrate zu erzielen, setzt Serviceware dort auf eine Einmarkenstrategie in Form einer integrierten Plattform für das Servicemanagement.

Das Ziel ist dabei, europäischer Marktführer zu werden. Dafür muss das Unternehmen schnell wachsen, weshalb die Steigerung der Gewinne aktuell noch keine Priorität hat. Wenn man bedenkt, dass der amerikanische Marktführer ServiceNOW (WKN:A1JX4P) nun mit über 50 Mrd. US-Dollar bewertet wird, kann man erahnen, wie viel Potenzial Serviceware grundsätzlich haben müsste. Zu beachten ist dabei allerdings, dass ServiceNOW über eine gefeierte Cloud-Entwicklerplattform verfügt, mit der man selbst mit wenigen Programmierkenntnissen nützliche Applikationen erstellen kann.

Solche sogenannten Low-Code-Plattformen erfahren derzeit einen unheimlichen Hype. Serviceware kann an dieser Front nicht mithalten. Andererseits denke ich, dass das Unternehmen mit eigenen Stärken punkten kann und sich in Europa nicht allzu sehr vor der US-Konkurrenz fürchten muss. In diesem Jahr rechnet das Management mit einem Wachstum von 15 bis 30 % und einem deutlich profitableren zweiten Halbjahr, weil die Anlaufkosten sich dann zunehmend in lukratives Geschäft ummünzen sollten. Das hört sich doch gut an.

Mensch und Maschine hat sich ursprünglich als Distributor der 2D- und 3D-Designsoftware von Autodesk (NASDAQ:ADSK) (WKN:869964) einen Namen gemacht. Auch heute noch macht das Systemhausgeschäft fast die Hälfte aus, bezogen auf den Rohertrag. Immer wichtiger wird jedoch das Segment mit eigenen Lösungen. Ähnlich wie bei Serviceware liegt der Umsatzschwerpunkt aktuell noch mit fast zwei Drittel auf der DACH-Region.

Aber die internationalen Märkte hat man fest im Blick und setzt dabei ebenfalls auf kleinere Zukäufe. Zuletzt wurde bei SOFiSTiK die Mehrheit übernommen, einem Anbieter von hochentwickelter technischer Software für den Brücken-, Tunnel- und Hochbau.

Insgesamt adressiert Mensch und Maschine ein sehr breites Kundenspektrum rund um Industrie und Infrastruktur. Die zum Teil sehr spezifische Software schöpft Werte ab, an die man als Unbeteiligter kaum denken würde: Beispielsweise bringt sie teuren Werkzeugmaschinen bei, wie sie in einem Bruchteil der Zeit ein bestimmtes Bauteil ausfräsen können. In solchen Nischen gibt es kaum Konkurrenz, weshalb viele bekannte Namen auf der Kundenliste stehen.

Nach dem guten Jahresstart soll der Umsatz in diesem Jahr um bis zu 20 % wachsen und der Gewinn sogar noch etwas stärker. Das macht Eindruck.

Das Urteil Letztlich sehe ich auf der einen Seite mit Serviceware ein noch kaum profitables Unternehmen, das mit der Benutzerfreundlichkeit seiner vielseitig einsetzbaren Servicemanagement-Plattform punktet und möglicherweise vor einem riesigen Wachstumsschub in Europa steht.

Auf der anderen Seite sehe ich mit Mensch und Maschine einen profitablen Anbieter von technischer Standardsoftware mit zwei Standbeinen, der erfolgreich separate Nischen mit großem Burggraben besetzt und mit hoher Wahrscheinlichkeit langfristig mit 10 bis 20 % pro Jahr wachsen kann.

Ich denke, Mensch und Maschine ist insgesamt die solidere Wahl, aber wenn es darum geht, die grundsätzliche Chance auf eine Kursvervielfachung zu haben, dann sollte man vielleicht eher zu Serviceware greifen. Darauf, dass die „Mensch und Maschine“-Aktie den fantastischen Lauf der letzten Jahre so wiederholen kann, würde ich trotz der guten Geschäftsaussichten nicht setzen. Bei Serviceware ist das möglich, wobei man dort natürlich einkalkulieren muss, dass die Expansion holpriger als erhofft verlaufen könnte.

Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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