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Nikola-Aktie: Jetzt wird es ungemütlich

Veröffentlicht am 22.09.2020, 13:19
Nikola-Aktie: Jetzt wird es ungemütlich
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Seitdem Hindenburg Research einen Shortseller-Bericht über Nikola Corp (NASDAQ:NKLA) (WKN: A2P4A9) veröffentlicht hat, scheinen die Turbulenzen rund um den selbst ernannten Wasserstoff-Pionier nicht abzunehmen. Der negativen Nachrichtenflut folgt auch der Kurs der Nikola-Aktie – und zwar ziemlich steil nach unten.

Der Verlauf der noch jungen Börsengeschichte Nikolas erinnert mich etwas an den griechischen Mythos des Ikarus. Sowohl vor als auch nach dem Börsengang verspricht der Nikola-Gründer Trevor Milton extrem viel, obwohl kaum etwas Vorweisbares vorhanden ist. Seine Ambitionen scheinen groß und seine Visionen schier grenzenlos zu sein. Man könnte diese Überzeugung von sich selbst und seinem Unternehmen schon als Übermut deuten, auf den der kurstechnische Höhenflug in Richtung Sonne an der Börse folgte. Nun scheint sich Trevor Milton mitsamt seiner Firma die Flügel zu verbrennen, was mich zu den neuesten Ergebnissen rund um Nikola bringt, die ich hier näher beleuchten möchte.

Nikola: Hochmut vor dem Fall? Wenn ein Gründer und Vorstandsvorsitzender mehr oder weniger pausenlos davon schwärmt, wie überragend sein Unternehmen ist, kann man das sympathisch oder auch nicht finden. Sobald diese Lobeshymnen allerdings geschäftliche Prognosen beinhalten, die einfach zu gut sind, um wahr zu sein, sollte man immer mit einem gesunden Maß an Skepsis an die Sache herantreten. In der Unternehmenswelt gibt es keinen sogenannten „free lunch“. Manche Dinge klingen nun mal viel besser, als sie schlussendlich sind. Das hat dieses Jahr die Causa Wirecard (DE:WDIG) mehr als eindrucksvoll bewiesen.

So kam es (wie bei Wirecard) dazu, dass Shortseller sich näher mit dem Unternehmen beschäftigt haben. Im Fall von Nikola hat, wie bereits erwähnt, Hindenburg Research einen ziemlich langen und ausführlich wirkenden Bericht veröffentlicht. Dort wird vor allem Trevor Milton als Lügenbaron hingestellt, dessen gesamtes Unternehmen sowie Partnerschaften mit renommierten Firmen wie Bosch angeblich nur auf einem Meer aus Lügen basieren.

Da die Geschichte rund um Nikola ohnehin schon etwas unsicher ist, hat das dazu geführt, dass der Markt das Unternehmen noch mal bepreist. Der Kurs ist daraufhin abgestürzt. Die darauffolgende Antwort von Nikola auf die Vorwürfe wird von vielen Beobachtern des Unternehmens – und auch von Aktionären – also eher mäßig eingestuft.

Neue Hiobsbotschaften für Nikola und die Aktie Obwohl Nikola in seiner Stellungnahme verkündet hat, sich bezüglich des Shortseller-Berichts selbst mit der US-Börsenaufsicht SEC in Verbindung gesetzt zu haben, könnte es nun ungemütlicher werden als erwartet. Medienberichten zufolge möchte die Behörde die Vorwürfe, die von Hindenburg erhoben werden, genau unter die Lupe nehmen. Ich persönlich glaube, dass das für Nikola ungemütlich werden könnte. Und selbst wenn an den Vorwürfen nichts dran sein sollte, wird das Unternehmen nun einige Zeit damit beschäftigt sein. Das zehrt an wichtigen Ressourcen wie Geld und Zeit.

Für viel mehr Aufmerksamkeit dürften die Nachrichten darüber sorgen, dass Nikola-Gründer Trevor Milton zurücktritt. Dabei ist Milton offenbar an den Vorstand herangetreten und hat sich freiwillig bereit erklärt, sein Amt niederzulegen. Sein Nachfolger wird mit sofortiger Wirkung Stephen Girsky.

Foolishes Fazit Vor allem der Rücktritt von Trevor Milton ist für eingefleischte Nikola-Fans und Aktionäre des Unternehmens ein herber Schlag. Als Gründer und Aufsichtsratschef hat er kräftig die Werbetrommel für das Unternehmen gewirbelt. Man kann davon ausgehen, dass sein Engagement sehr dazu beigetragen hat, so einen extremen Hype rund um die Nikola-Aktie herbeizubeschwören.

Ich kann nicht sagen, ob die Vorwürfe gegen Nikola wahr sind. Was ich sagen kann, ist, dass ich sehr viele rote Flaggen rund um das Unternehmen sehe, die sich innerhalb weniger Wochen in meinen Augen exponentiell vermehrt haben. Meiner Meinung nach ist eine Investition in Nikola zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine Spekulation, aber kein langfristiges Investment. Wer jetzt Nikola-Aktien kauft, wettet darauf, dass die Vorwürfe nicht stimmen und Nikola trotzdem seine ambitionierten Prognosen zur Realität machen kann. Viel Risiko dafür, dass es andere aussichtsreiche Aktien am Markt gibt.

Caio Reimertshofer besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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