Von Senad Karaahmetovic
PayPal ist mit seinen jüngsten Quartalszahlen auf viel Gegenliebe bei den Anlegern gestoßen. Umsatz und Gewinn je Aktie konnten überzeugen. Die Anteile des Fintech-Unternehmens sprangen im frühen US-Geschäft an der NASDAQ-Spitze um 13,22 Prozent nach oben auf 101,52 Dollar.
Im zweiten Quartal erzielte PYPL einen bereinigten Gewinn je Aktie von 93 US-Cents und übertraf damit die von Refinitiv ermittelten Konsensschätzungen von 86 US-Cents je Aktie. Der Umsatz betrug 6,81 Milliarden Dollar, ein Plus von 9 % im Vergleich zum Vorjahresquartal und mehr als die geschätzten 6,79 Milliarden Dollar.
Die Zahl der aktiven Kunden belief sich zum Quartalsende auf 429 Millionen. Das sind 6 % mehr als im Vorjahreszeitraum, aber weniger als die Konsensprognose (432,8 Millionen).
PayPal hat nach eigenen Angaben erhebliche Fortschritte in Sachen Kapitaleffizienz gemacht. Bis 2022 rechnet das Unternehmen mit einer Kostenreduzierung von 900 Millionen Dollar. Im nächsten Jahr sollen dank Kosteneinsparungen auf das Jahr umgerechnet mindestens 1,3 Milliarden Dollar eingespart werden.
Der Fintech-Riese teilte außerdem mit, dass er mit dem aktivistischen Investor Elliott Management eine Vereinbarung über den Informationsaustausch zur Wertschöpfung getroffen hat. Das Wall Street Journal berichtete im Juli, dass Elliott eine Beteiligung an PayPal eingegangen war.
"Als einer der größten PayPal-Investoren mit einem Investment von rund 2 Milliarden Dollar glaubt Elliott fest an das Wertversprechen von PayPal", so Jesse Cohn, Managing Partner von Elliott, anlässlich der Präsentation der Quartalsbilanz.
"PayPal weist eine unübertroffene und branchenführende Präsenz in seinen Zahlungsgeschäften auf und kann kurz- und langfristig nur gewinnen", fügte Cohn hinzu.
Paypal (NASDAQ:PYPL) will mit Elliott Investment Management an "einer umfassenden Evaluierung von Alternativen zur Kapitalrückführung" arbeiten.
Morgan Stanley erhöhte das Kursziel für PayPal-Aktien auf 134 von 129 Dollar. Die Q2-Zahlen sollten das Narrativ rund um den Zahlungsgiganten verbessern, hieß es in einem Kurzkommentar.
"Wir sehen uns durch die unserer Meinung nach wichtigsten Geschäftselemente ermutigt, die jetzt in den Vordergrund treten. Insbesondere das nachweislich schnellere Wachstum der Transaktionen unter der Marke PayPal im Vergleich zu eComm (Anstieg im 'niedrigen einstelligen Bereich' im Vergleich zu eComm inklusive Reiseverkehr, der 'im Jahresvergleich in etwa stagniert'), die konstante Nutzungsfrequenz aktiver Konten (Anstieg um 12 %) und der unserer Meinung nach vernünftige Plan zur Margenausweitung/Investition (wir gehen von einer Verbesserung der operativen Marge von ~50 Basispunkten im Jahr 2023 aus)", schrieben die Experten in einer Kundenmitteilung.
Ähnlich positiv äußerte sich ein Analyst aus dem Hause KeyBanc, der sein Kursziel aufgrund der höheren EBIT-Schätzungen von 100 auf 115 Dollar anhob.
"Wir halten PYPL für kaufenswert. Die stärkere Fokussierung dürfte sich in nachhaltigen Aktiengewinnen und einer verbesserten Rentabilität niederschlagen", so der Analyst in einer Notiz.
Und schließlich ergänzte ein Analyst von Wolfe Research, dass die Ergebnisse von PYPL "in Verbindung mit proaktiven Ankündigungen in Bezug auf Kosteneinsparungen und Kapitalrückflüsse der Aktie Stabilität verleihen sollten, und dass ein Investorentag Anfang 2023 als Katalysator dienen wird."
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