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Produktion ist nicht alles, wenn man in Pot-Aktien investiert

Veröffentlicht am 01.12.2018, 16:30
Aktualisiert 01.12.2018, 16:45
Produktion ist nicht alles, wenn man in Pot-Aktien investiert
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Wenn das Jahr schließlich in weniger als sechs Wochen zu Ende geht, können die Investoren zurückblicken auf das zum Jahr mit den meisten Veränderungen für die Marihuana-Industrie. An scheinbar jede Ecke wurde Geschichte geschrieben.

Im vergangenen Monat wurde Kanada das erste Industrieland der Welt, das Freizeit-Cannabis legalisiert hat, was den Weg für Milliarden von US-Dollar an zusätzlichen Jahresumsätzen ebnen sollte, sobald die Produktion voll angelaufen ist. Wir haben auch gesehen, wie Tilray mit Sitz in Kanada im Juli an einer renommierten US-Börse notiert wurde.

Innerhalb der USA genehmigten die Bewohner zweier neuer Bundesstaaten Initiativen für medizinisches Marihuana, wodurch die Anzahl der Staaten, die Cannabis legalisiert haben, auf 32 stieg. Die Einwohner von Michigan stimmten auch für Freizeit-Cannabis und machten es damit zum 10. Bundesstaat, in dem Cannabis für Erwachsene legalisiert wird. Als Sahnehäubchen haben wir auch gesehen, wie Freizeit-Cannabis in Vermont vollständig durch den Gesetzgebungsprozess im Januar legalisiert wurde. Es war einfach ein historisches Jahr.

Beim Investieren in Pot-Aktien geht es nicht nur um die Produktion Es ist jedoch auch ein transformatives Jahr gewesen, zumindest in Bezug darauf, worauf die Investoren beim Investieren in Marihuana-Aktien achten sollten. Seitdem Marihuana für Erwachsene in Kanada legal ist, ist die Zeit der Versprechen vorbei. Jetzt ist die Zeit, in der Ergebnisse wichtig sind. Was viele Leute vielleicht nicht erkennen, ist, dass diese greifbaren Ergebnisse viel mehr beinhalten als nur die Produktionsschätzungen.

In der ersten Hälfte des Jahres 2018 ging es im Wesentlichen um Kapazitätserweiterungen, Partnerschaften oder Übernahmen. Es schien ein Wettlauf darüber entbrannt zu sein, welches Unternehmen das meiste Cannabis produzieren könnte. Obwohl die Marihuana-Landschaft nach wie vor in Bewegung ist, sieht es so aus, als würde Aurora Cannabis (WKN:A12GS7) mit einer jährlichen Spitzenproduktion von etwa 700.000 Kilogramm einschließlich der Übernahme von ICC Labs die Führung in der Branche übernehmen. Dahinter kommen Canopy Growth (WKN:A140QA), Aphria (WKN:A12HM0) und Tilray, die nach meiner besten Schätzung (und gegebenenfalls nach Unternehmensschätzungen) rund 500.000 Kilogramm, 255.000 Kilogramm und zwischen 200.000 Kilogramm und 225.000 Kilogramm produzieren werden.

Verstehe mich nicht falsch, die Produktion ist wichtig. Die Nachfrage sollte im Inland stark sein, und es gibt eine Menge Möglichkeiten auf ausländischen Märkten, auf denen medizinisches Marihuana legal ist. Vermutlich werden die großen Anbauer wenig Mühe haben, langfristige Lieferverträge zu schließen und Käufer für ihr Produkt zu finden.

Es gibt jedoch viel mehr, als nur die Gesamtproduktion. Das ist ein wichtiger Grund dafür, dass Unternehmen wie Aurora Cannabis meiner Meinung nach nicht automatisch gekauft werden sollten.

Hier erfährst du, worauf du achten solltest Zunächst einmal ist die Produktdiversifizierung äußerst wichtig. In den USA haben wir gesehen, wie getrocknetes Cannabis in den letzten Jahren in Colorado, Washington und Oregon kommerzialisiert wurde. Dies deutet darauf hin, dass die Anbauer, wenn sie es versäumen, ihre Produktlinien zu diversifizieren, Gefahr laufen, dass ihre operativen Margen sinken, unabhängig davon, wie viel Cannabis sie produzieren.

Insbesondere ist es für Marihuana-Unternehmen wichtig, hochmargige alternative Produkte zu entwickeln, die an medizinische Patienten und den Freizeitmarkt gerichtet sind. So baut Aphria beispielsweise ein Extraktionszentrum, das bei vollem Betrieb 25.000 Konzentrate produzieren kann. Konzentrate haben in der Regel einen höheren Preis und bessere Margen als getrocknete Cannabis-Pflanzen. Außerdem besteht bei den meisten alternativen Cannabis-Produkten eine wesentlich geringere Chance auf die Kommodifizierung. Es ist anzumerken, dass die meisten Alternativen mit Ausnahme von Ölen noch nicht vom kanadischen Parlament genehmigt wurden. Das wird sich jedoch voraussichtlich 2019 ändern.

Zweitens sind Partnerschaften wichtig. Nun, das soll nicht heißen, dass Marihuana-Aktien unbedingt einen Partner brauchen, um erfolgreich zu sein. Doch etablierte Partner mit starken Marken bringen Vorteile, die von unschätzbarem Wert sind. Nehmen wir die 4 Milliarden US-Dollar-Investition des Corona- und Modelo-Bierherstellers Constellation Brands (NYSE:STZ) (WKN:871887) in Canopy Growth als perfektes Beispiel. Obwohl es sich bei dem 37-prozentigen Anteil von Constellation an Canopy technisch gesehen um mehr als nur eine Partnerschaft handelt, wird das Duo versuchen, neue Produkte zu entwickeln und die Produkte von Canopy in neue Märkte zu bringen. Constellation hat viel Geld und eine einzigartige Marketingexpertise mit solchen Produkten, während Canopy führende Marken in der Marihuana-Industrie hat. Es ist eine symbiotische Partnerschaft, die Canopy zu einer potenziell interessanten Investition macht.

Drittens ist die Fähigkeit der Marihuana-Aktien, in neue Märkte vorzustoßen wichtig. Gleiches gilt für Lieferverträge. Dies ist ein Bereich, in dem sich ein Unternehmen wie Aurora Cannabis ausgezeichnet hat. Aurora ist in 18 Ländern auf fünf Kontinenten präsent, was fantastisch ist, wenn man bedenkt, dass die Branche sich sozusagen noch am Anfang der Entstehung befindet. Canopy Growth ist eine weitere Besonderheit mit jährlichen Lieferverträgen in Höhe von 70 Tonnen in den kanadischen Provinzen und Territorien. Aphria hat auch Zugang zu rund einem Dutzend Märkten.

Schließlich zählen die Gewinne – und das ist ein Bereich, in dem ein Unternehmen wie Aurora Cannabis enttäuscht. Die Übernahmen von Aurora könnten die ausstehende Aktienanzahl von 16,2 Millionen auf rund 1 Milliarde in fünf Jahren erhöhen. Dies macht es dem Unternehmen unglaublich schwer, zumindest auf operativer Basis einen aussagekräftigen Gewinn zu erzielen. Die Investoren werden genau darauf achten müssen, wie die Unternehmen die Ausgaben im Zaum halten, während sie in den kommenden Quartalen operative Gewinne erzielen müssen.

Lange Rede kurzer Sinn: Es gehört mehr dazu, in Pot-Aktien zu investieren, als nur die Produktionsschätzungen anzusehen.

Dieser Artikel wurde von Sean Williams (NYSE:WMB) auf Englisch verfasst und am 23.11.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool empfiehlt Constellation Brands.

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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