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Rivian-Aktie: Gefangen zwischen vager Hoffnung und bitterer Realität

Veröffentlicht am 24.08.2022, 11:18
© Reuters Rivian-Aktie: Gefangen zwischen vager Hoffnung und bitterer Realität
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Die Aktie des Elektroautoherstellers Rivian (NASDAQ:RIVN) (WKN: A3C47B) hat sich in den letzten Wochen etwas gefangen. Dennoch steht seit dem Rekordhoch kurz nach dem Börsengang im letzten November ein Minus von 81,58 % auf der Kurstafel (Stand: 23. August 2022). Dass das so ist, hat sicherlich mit der hohen Bewertung der Rivian-Aktie beim IPO und mit dem allgemein schlechten Umfeld für Wachstumsaktien zu tun. Aber auch mit operativen Problemen beim Elektroauto-Start-up.

Hohe Nachfrage, aber die ist (fast) nichts wert Mittlerweile kann sich Rivian über einen Berg von stolzen 98.000 Reservierungen freuen – Tendenz steigend. Diese, so betont das Unternehmen, konnte man ohne jede bezahlte Werbung hereinholen. Die Mundpropaganda scheint stark zu sein beim Tesla-Herausforderer, was eine hohe Kundenzufriedenheit widerspiegeln könnte.

Doch wesentlich wichtiger als eine starke Nachfrage wäre für die Rivian-Aktie eine positive Überraschung bei der Produktion. Doch nachdem man im ersten Quartal noch 2.553 herstellte, waren die 4.401 produzierten Elektroautos im zweiten Quartal kein allzu großer Sprung.

Nur mit einer ausreichend hohen Produktionsrate kann das Elektroauto-Start-up die hohen Kosten einer eigenen Produktion absorbieren und in die schwarzen Zahlen finden. Mit einem operativen Verlust von über 1,7 Mrd. US-Dollar allein von April bis Juni ist Rivian davon jedoch meilenweit entfernt.

Das Jahresziel von 25.000 produzierten Fahrzeugen bestätigte das Management. Ungemach droht der Rivian-Aktie jedoch vonseiten der Profitabilität. Denn das Management sieht das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Gesamtjahressicht nun bei minus 5,45 Mrd. US-Dollar. Noch vor drei Monaten erwartete das Unternehmen, 700 Mio. US-Dollar weniger zu verbrennen.

Kann sich die Rivian-Aktie aus den roten Zahlen retten? Die Rivian-Aktie verfügt mit Amazon (NASDAQ:AMZN) über einen finanzstarken Partner, Investor und Kunden. Außerdem liegen mehr als 15 Mrd. US-Dollar liquide Mittel auf der hohen Kante. Dennoch ist es für den Aktienkurs wichtig, dass der Elektroautohersteller früher oder später den Verlusttrend beendet. Denn auch 15 Mrd. US-Dollar sind irgendwann einmal aufgebraucht, und auch Amazon verliert irgendwann die Geduld mit einem Investment.

Ein Hindernis auf diesem Weg könnten die hohen operativen Kosten sein, die allein von April bis Juni die Marke von einer Milliarde US-Dollar überstiegen und sich damit weiter auf einem Aufwärtstrend befinden. Das Management spricht von „Investments in Mitarbeiter, Technologien und Fahrzeuge“, die den starken Anstieg verursacht haben.

Das klingt sinnvoll – aber dennoch müssen sich Investoren der Rivian-Aktie fragen, warum das Elektroauto-Start-up in nur drei Monaten mehr Geld für Forschung, Entwicklung, Vertrieb und Verwaltung ausgegeben hat als Tesla (NASDAQ:TSLA) in den beiden Jahren 2012 und 2013. Das Unternehmen von Elon Musk befand sich damals in einer ähnlichen Situation wie Rivian heute, war aber um ein Vielfaches sparsamer.

Das Jahresproduktionsziel scheint aus heutiger Perspektive machbar, aber dennoch könnten die schwierigen Zeiten für die Rivian-Aktie noch lange nicht vorbei sein.

Christoph Gössel besitzt Aktien von Amazon und Tesla. John Mackey, CEO von Whole Foods Market, einer Amazon-Tochter, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Amazon und Tesla.

Motley Fool Deutschland 2022

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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