Zürich, 08. Mrz (Reuters) - Konjunktursogen haben die Schweizer Börse am Dienstag belastet. Enttäuschende Exportzahlen aus China heizten die Furcht vor einer Abkühlung der Weltwirtschaft an. Die Exporte der weltweit zweitgrössten Volkswirtschaft brachen im Februar um ein Viertel ein Besser als erwartete Zahlen zur deutschen Industrieproduktion ECONDE oder der leichte Rückgang der Schweizer Arbeitslosenquote im Februar konnten die Stimmung der Anleger nicht aufhellen, hiess es.
Der SMI .SSMI sank um 0,8 Prozent auf 7958 Punkte. Am Montag war der Leitindex .SSMI um 0,5 Prozent gestiegen und hatte über der psychologisch wichtigen 8000er-Schwelle geschlossen. "8000 Punkten sind derzeit einfach das höchste der Gefühle", sagte ein Händler. Es fehle der Schwung, um den Index nachhaltig darüber zu heben.
Massiv unter Abgabedruck kamen die Aktien von Vontobel VONN.S . Der überraschende Abgang des Star-Fondsmanagers Rajiv Jain drückte die Aktien der Privatbank neun Prozent ins Minus. Jain galt laut ZKB als das "Gesicht des Asset Managements" der Bank, der rund 48 Milliarden Dollar oder über ein Drittel des Gesamtbestandes der Bank verwaltete. Jain will nach 22 Jahren bei dem Zürcher Institut eigene unternehmerische Pläne verfolgen. Sein Nachfolger wird sein bisheriger Stellvertreter Matthew Benkendorf Anteile der Grossbanken Credit Suisse CSGN.S und UBS UBSG.S sanken um je ein Prozent. Bei den meist schwächer tendierenden Versicherungen fielen Swiss Re SRENH.S mit einem Minus von zwei Prozent auf. Citigroup nahm die Empfehlung für den Rückversicherer auf "Neutral" von "Buy" zurück.
Die Anteile der als wenig krisensicher geltenden Index-Schwergewichte Nestle NESN.S , Novartis NOVN.S und Roche ROG.S wurden um gegen ein Prozent tiefer gehandelt.
Die Aktien zyklischer Firmen büssten ebenfalls Terrain ein. ABB ABBN.S , Geberit GEBN.S und Lonza LONN.S verloren weniger als ein Prozent.
Die Partizipationsscheine von Lindt & Sprüngli LISP.S waren trotz eines höher als erwarteten Gewinns unverändert. Die Namenaktien LISN.S sanken um ein Prozent. Der Edelschokolade-Hersteller hat vergangenes Jahr trotz der hohen Rohstoffpreise, des starken Frankens und eines sinkenden Schokolade-Appetits in einem heissen Sommer den Gewinn um gut elf Prozent auf 381 Millionen Franken gesteigert. Die Dividende soll auf 800 von 725 Franken je Aktie steigen. Im laufenden Jahr hält Lindt an dem Ziel fest, den Umsatz aus eigener Kraft zwischen sechs und acht Prozent zu steigern.
Weiter unter Druck standen die Aktien von Apliq ALPH.S . Der Stromkonzern hat 2015 einen Verlust von 830 Millionen Franken eingefahren und will sich von Firmenteilen trennen. Der Titel, der seit Jahresanfang bereits rund acht Prozent verloren hatte, sank um weitere zwölf Prozent.