Investing.com - Experten von der US-Bank Wells Fargo (NYSE:WFC) schlagen Alarm angesichts der durch die FOMO-Mentalität befeuerte und bereits weit fortgeschrittene Rallye am Aktienmarkt. In einer Kundenmitteilung warnen sie vor möglichen Turbulenzen am Horizont. Insbesondere das aufkeimende Risiko eines Wiederanstiegs der Inflation wird als ernstzunehmende Herausforderung für den Markt identifiziert.
"Unsere Analyse legt nahe, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ist, um den Technologiesektoren nachzujagen, die den Großteil dieser Hausse angeführt haben. Aus einer langen Liste von Gründen üben wir uns in Vorsicht und glauben, dass es kurzfristig für Aktien schwierig sein könnte, noch viel höher zu steigen", sagte der leitende globale Marktstratege Scott Wren.
Eine der Hauptsorgen von Wren liegt in der Möglichkeit einer neuerlichen Inflation. Obwohl die Inflationsrate im Juni auf 3 % nachgelassen hat, liegt sie nach wie vor über dem von der US-Notenbank (Fed) angestrebten Ziel von 2 %. Angesichts der jüngsten Verteuerung von Rohstoffen besteht die Gefahr, dass die Preise wieder steigen könnten, womit sich eine anhaltende Inflation im Wirtschaftsumfeld festsetzen könnte.
Die Kerninflation stieg im Juni um 0,2 %. Trotz eines geringer als erwarteten Wachstums der Beschäftigungszahlen um 209.000 im letzten Monat bleibt der US-Jobmarkt robust, was das Potenzial für eine weitere Inflationsüberraschung birgt.
Wren warnte, dass "wenn die Talfahrt der Inflation abflacht und sich mit steigenden Zinsen vielleicht sogar umkehrt, dann könnten die Sektoren, die diese Rallye angeführt haben, unserer Meinung nach anfällig für starke Korrekturbewegungen sein".
Wells Fargo sieht den S&P 500 zum Jahresende zwischen 4.600 und 4.800. Dieses Kursziel liege zwar etwas über dem aktuellen Niveau, aber das Chance-Risiko-Verhältnis für einen Einstieg zum jetzigen Zeitpunkt sei nach wie vor nicht attraktiv, sagte Wren.