Investing.com - Die Aktien von Tesla (NASDAQ:TSLA) gehen vorbörslich erneut auf Tauchstation. Sie verlieren 2,91 Prozent und wechselten zuletzt für 395,40 Dollar den Besitzer. Zwischenzeitlich testeten die Anteilsscheine sogar die psychologisch bedeutende Marke von 380 Dollar.
Ausgehend von den Rekordhochs, die die Tesla-Aktie unmittelbar nach dem Aktiensplit am Montag erreichte, ist das Papier bereits um mehr als 17 Prozent eingebrochen. Damit steht die Aktie kurz vor einem Bärenmarkt. Der ist per Definition, ein Rücksetzer vom Hoch von über 20 Prozent und dann könnte sich die Lage sowohl für Tesla als auch für Tesla-Aktionäre dramatisch zuspitzen, denn bis circa 335/340 Dollar gibt es angesichts des jüngsten Melt-Ups kaum technische Unterstützung.
Haris Anwar, Aktienanalyst bei Investing.com, schreibt in einem Artikel, dass Teslas Fundamentaldaten in keiner Weise den aktuellen Aktienkurs rechtfertigen, da die jüngste Kursrallye lediglich auf der Ankündigung eines Aktiensplits beruhte, der keinerlei Mehrwert schafft. Dabei eine Rolle gespielt haben dürfte auch die Erwartung der Anleger, dass Tesla in den S&P 500 Index aufgenommen wird, weil der US-Elektroautobauer durch den Verkauf von Emissionsrechten an andere Autobauer, erstmals in der Firmengeschichte viermal hintereinander einen Quartalsgewinn eingefahren hat. Eine ausgemachte Sache ist die Aufnahme der Tesla-Aktien in den renommierten Aktienindex jedoch nicht, da neben quantitativen auch qualitative Faktoren über die Indexaufnahme entscheiden, wie Anwar hinzufügte.
Da Tesla nach wie vor keinen Gewinn aus seinem Kerngeschäft erwirtschaftet, steht hinter der qualitativen Komponente ein großes Fragezeichen. Zudem kommt Tesla mittlerweile auf eine Marktkapitalisierung von mehr als 370 Milliarden Dollar, was es trotz stagnierender Umsätze in den letzten acht Quartalen, zu einem echten Schwergewicht in dem Index machen würde. Da in dem Index die Marktkapitalisierung darüber entscheidet, wie viel Einfluss eine Aktie innerhalb des S&P 500 Index hat, ist es mehr als fraglich, ob das Komitee, dessen Sitzung für den dritten Freitag im September geplant ist, Tesla tatsächlich in den renommierten Aktienindex aufnehmen wird.
Falls Tesla-Aktien aber doch in den Index aufgenommen werden sollten, müssten Investmentfonds und börsengehandelte Indexfonds, die den Referenzindex nachbilden, die Aktie kaufen, was sich kurzfristig positiv auf den Aktienkurs auswirken könnte.