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Warum Canopy Growth doppelt so viel wie Aurora Cannabis wert ist

Veröffentlicht am 05.12.2018, 11:45
Aktualisiert 05.12.2018, 12:15
Warum Canopy Growth doppelt so viel wie Aurora Cannabis wert ist
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Obwohl die Marihuana-Aktien zum Ende des Jahres etwas zurückgegangen sind, wird 2018 dennoch als das bahnbrechendste Jahr in der Geschichte von Cannabis gelten. Im Oktober wurde Kanada das erste Industrieland der Welt, das Freizeit-Marihuana legalisierte. Damit demonstrierte Kanada die Legitimität der Pot-Industrie und schuf die Möglichkeit für potenzielle Milliarden von Dollar an zusätzlichen Jahresumsätzen.

Auch in den USA hat sich was getan. Zwei weitere Staaten legalisierten im November medizinisches Marihuana, wodurch die Gesamtzahl der Staaten, die Cannabis auf die eine oder andere Weise legalisiert hatten, auf 32 stieg. Die Einwohner von Michigan stimmten vor Kurzem auch für Freizeit-Marihuana. Damit wurde Michigan der 10. Staat, der Freizeit-Cannabis in den Vereinigten Staaten legalisierte.

Canopy Growth ist jetzt doppelt so viel wert wie Aurora Cannabis Es gab auch eine Veränderung in der Art und Weise, wie die Investoren Marihuana-Aktien bewerten. Nehmen wir Canopy Growth (WKN:A140QA) und Aurora Cannabis (WKN:A12GS7) als Beispiele.

Aurora Cannabis könnte nach der Übernahme von ICC Labs innerhalb der nächsten drei Jahre eine vom Autor geschätzte jährliche Spitzenproduktion von 700.000 Kilogramm erzielen. Sollte das Unternehmen sich entscheiden, Gewächshäuser auf der freien Fläche von ICC sowie den angrenzenden Flächen neben der MedReleaf-Anlage in Exeter zu bauen, könnte Aurora leicht 1 Million Kilogramm pro Jahr überschreiten.

Canopy Growth verfügt derzeit über rund drei Viertel der bereits von Health Canada lizenzierten 5,6 Millionen Quadratfuß Anbaufläche, wird jedoch voraussichtlich „nur“ rund 500.000 Kilogramm an Spitzenkapazität produzieren. Aurora hat die Möglichkeit, die Produktion von Canopy Growth möglicherweise zu verdoppeln. Die Marktkapitalisierung von Canopy Growth von 10,8 Milliarden US-Dollar hat den Marktwert von Aurora Cannabis von 5,4 Milliarden US-Dollar trotzdem in den Schatten gestellt.

Was ist da los, fragst du dich vielleicht?

Die allgemeine Antwort ist, dass viel mehr dazu gehört, um ein Marihuana-Unternehmen erfolgreich zu führen, als nur die Produktion. Canopy Growth bietet den Investoren eine Reihe von Vorteilen gegenüber Aurora Cannabis, die über die reine Jahresproduktion hinausgehen und ist damit die attraktivere Anlagemöglichkeit.

Die genauere Antwort ist, dass es sich um die folgenden vier Faktoren handelt.

1. Canopy Growth hat einen Markenpartner Zunächst einmal hat Canopy Constellation Brands (NYSE:STZ) (WKN:871887) als Partner gefunden. Der Hersteller von Modelo- und Corona-Bier hat drei große Investitionen in Canopy getätigt:

  • Eine Kapitalbeteiligung von rund 190 Millionen US-Dollar im Oktober 2017 für einen Anteil von damals 9,9 % an der Gesellschaft.
  • Ein Kauf im Wert von 200 Millionen kanadische Dollar in Wandelanleihen aus einem Angebot von 600 Millionen kanadische Dollar im Juni 2018. Diese Anleihen können in Stammaktien umgewandelt werden, was die Beteiligung am Unternehmen erhöhen könnte.
  • Der im August 2018 getätigte Kauf von 104,5 Millionen Stammaktien von Canopy für 4 Milliarden US-Dollar.
Dies bedeutet nicht nur, dass Constellation und Canopy wahrscheinlich an Cannabis-infundierten Getränken arbeiten werden, wenn diese legalisiert werden, sondern auch, dass die Finanzmittel und das Marketing von Constellation neue Türen für die Produkte von Canopy Growth in ausländischen Märkten öffnen könnten. Auch wenn Aurora Cannabis derzeit in 18 Märkten präsent ist, verblasst das im Vergleich zur Auslandspräsenz von Constellation und was Constellation für Canopy Growth tun könnte.

2. Canopy Growth ist ein Übernahme-Kandidat, Aurora nicht Zweitens erkennen die Investoren an, dass die „Partnerschaft“ von Constellation mit Canopy Growth über die Produktentwicklung hinausgeht. Nach der Investition von 4 Milliarden US-Dollar hält Constellation eine 37-prozentige Beteiligung an Canopy Growth. Sollte das Unternehmen sich für die Ausübung der mehr als 139 Millionen Optionsscheine entscheiden, die es ebenfalls erhalten hat, könnte Constellation den Anteil an der Gesellschaft auf mehr als 50 % erhöhen. Obwohl das Unternehmen traditionell konservativ in Bezug auf das Schuldenmanagement ist, wird eine Übernahme von dem, was nicht bereits im Besitz von Constellation Brands ist, bis vielleicht 2021 oder 2022 möglich.

Dasselbe gilt nicht für Aurora Cannabis. Das Unternehmen hat bisher noch keinen Markenpartner und keine nennenswerten Kapitalgeber in der Getränke-, Tabak- oder Pharmaindustrie gefunden. Mit anderen Worten, Canopy Growth erhält eine Prämie wegen des Übernahmepotenzials.

3. Die Finanzlage von Canopy ist wesentlich gesünder, was eine geringere Verwässerung bedeutet Canopy Growth verfügt nun auch weit über 4 Milliarden US-Dollar an liquiden Mitteln in der Bilanz, die für Übernahmen, Markenaufbau, Marketing, internationale Expansion und den Aufbau der Vertriebskanäle verwendet werden können. Da Bargeld so ein wertvolles Gut für Marihuana-Aktien ist, bedeutet dies, dass Canopy Growth in den nächsten Jahren wahrscheinlich kein zusätzliches Kapital aufbringen muss.

Das ist so wichtig, weil Pot-Aktien wie Canopy und Aurora regelmäßig auf Buy-Deal-Angebote zurückgegriffen haben, um Kapital zu beschaffen. Ein Kaufangebot beinhaltet den Verkauf von Stammaktien, Wandelschuldverschreibungen, Aktienoptionen und/oder Optionsscheinen. Auf diese Weise kann die Anzahl der ausstehenden Aktien eines Unternehmens steigen, die bestehenden Investoren werden belastet und das Ergebnis pro Aktie sinkt.

In den kommenden Quartalen sollten wir weniger Verwässerungseffekte bei Canopy Growth verzeichnen als bei Aurora Cannabis, das nach wie vor überwiegend auf Kaufangebote zur Kapitalbeschaffung angewiesen ist.

4. Es gibt einen großen Unterschied im Markenaufbau Nicht zuletzt hat Canopy Growth die wohl bekannteste Marke in ganz Kanada: Tweed. Canopy hat Jahre damit verbracht, seine Freizeit- und Arzneimittelmarken aufzubauen. Es hat auch eine große Anzahl von registrierten Patienten und Verträge mit den Provinzen für mehr als 70.000 Kilogramm Liefervolumen pro Jahr. Das soll nicht heißen, dass Aurora keine Verträge abgeschlossen oder medizinische Patienten hat. Es gibt jedoch eine klare Lücke in Bezug auf den Markenaufbau zwischen den beiden Unternehmen.

Bis wir sehen, dass Aurora mit einem Markenunternehmen zusammenarbeitet und sich auf die Aspekte konzentriert, die über den Kapazitätsausbau hinausgehen, wird Canopy Growth vermutlich Aurora Cannabis noch lange in den Schatten stellen.

Dieser Artikel wurde von Sean Williams (NYSE:WMB) auf Englisch verfasst und am 29.11.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool empfiehlt Constellation Brands.

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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