🚀 ProPicks KI erreicht +34,9 % Rendite!Mehr erfahren

'WSJ': Amazon greift US-Paketdienste mit eigenem Zustelldienst an

Veröffentlicht am 09.02.2018, 15:21
Aktualisiert 09.02.2018, 15:35
© Reuters.  'WSJ': Amazon greift US-Paketdienste mit eigenem Zustelldienst an
BA
-
FDX
-
DHLn
-
AMZN
-
UPS
-

NEW YORK (dpa-AFX) - Der Internet-Handelsriese Amazon (2:AMZN) will den US-Paketdiensten UPS (112:UPS) und FedEx (112:FDX) laut einem Pressebericht bald mit einem eigenen Lieferservice Konkurrenz machen. Unter dem Namen "Shipping with Amazon" (SWA) wolle der Handelsriese selbst Pakete von anderen Unternehmen abholen und an deren Kunden ausliefern, schrieb das "Wall Street Journal" am Freitag unter Berufung auf eingeweihte Quellen. Amazon wollte die Pläne zunächst nicht bestätigen. Der Konzern von Jeff Bezos investiert aber schon kräftig in seine Lieferlogistik und betreibt in den USA bereits eine Lieferwagen- und Boeing (112:BA)-Flotte, auch ein eigener Frachtflughafen ist im Bau.

Dem Bericht nach soll der SWA-Dienst in den kommenden Wochen in Los Angeles starten. Amazon wolle den Service noch in diesem Jahr auf weitere Städte ausweiten. Die auf der eigenen Shopping-Plattform vertretenen Händler sollen demnach die ersten Auftraggeber sein, danach werde SWA möglicherweise auch für andere Unternehmen öffnen. Damit würden sich für UPS und Fedex (NYSE:FDX) die Befürchtungen eines direkten Angriffs auf ihr Kerngeschäft bestätigen. Den zitierten Quellen zufolge will Amazon die Zustelldienste auch noch beim Preis unterbieten. Die genauen Tarife stünden aber noch nicht fest.

Die UPS-Aktie schickte der Bericht vorbörslich mit über sechs Prozent ins Minus, Fedex-Papiere fielen um gut vier Prozent. Nachdem Amazon es schaffte, innerhalb von 20 Jahren vom Online-Buchhändler zum weltgrößten Internet-Kaufhaus aufzusteigen, trauen Anleger Bezos einiges zu. Der Konzernchef hatte bereits vor einem Jahr angekündigt, die USA mit Service- und Logistikzentren zu überziehen. Kampfansagen an UPS und Fedex wurden bislang aber stets vermieden. Die Konzerne stehen in einem angespannten Abhängigkeitsverhältnis - man braucht sich gegenseitig, doch gerade im Weihnachtsgeschäft gibt es immer wieder Stress, weil die Paketflut von Amazon die Dienste überfordert.

Amazon liefert bereits in 37 Städten der USA Waren aus den eigenen Lagern selbst an die Kunden aus. Auch in Deutschland sind vermehrt Paketboten für den Konzern von Haus zu Haus unterwegs. Bei dem neuen Service, der bereits in London gestartet und in Los Angeles getestet wurde, sammelt Amazon allerdings auch Pakete aus den Lagern von Dritthändlern ab, die bisher auf etablierte Paketdienste setzten. Auch wenn sich der Konzern zum Thema SWA noch relativ bedeckt hält, sagte eine Sprecherin immerhin: "Wir führen immer Neuerungen ein und testen Dinge für unsere Kunden und die Unternehmen, die bei Amazon verkaufen, um schneller günstigere Versandoptionen zu schaffen".

Es bleibt allerdings offen, inwieweit Amazon wirklich im großen Stil Pakete für andere Unternehmen zustellen kann. Ähnlich wie Deutsche Post (DE:DPWGn) DHL hierzulande, haben UPS und Fedex in den USA über Jahrzehnte hinweg riesige Netzwerke für die Paketzustellung aufgebaut. Die Eroberung des Marktes wäre ein finanzieller Kraftakt. Amazon-Chef Bezos hat aber oft genug gezeigt, dass ihn hohe Investitionen nicht schrecken. Die Konkurrenz rüstet sich bereits: UPS will allein in diesem Jahr bis zu sieben Milliarden Dollar in sein Liefernetzwerk stecken. Ein UPS-Sprecher sagte, man werde Amazon und andere Kunden weiterhin unterstützen. Die neuesten Pläne des Internet-Handelskonzerns wollte er hingegen nicht kommentieren.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.