Es gibt gewiss einige bedeutende Unterschiede zwischen den Aktien von Alibaba (NYSE:BABA) (WKN: A117ME) und JD.com (NASDAQ:JD) (WKN: A112ST). Alibaba ist so beispielsweise der unangefochtene Platzhirsch in seinen Märkten des E-Commerce und der Cloud. Des Weiteren existiert rein bewertungstechnisch ein bedeutender Unterschied. Sowie eigentlich auch im operativen Alltag, wenn wir die Geschäftsmodelle näher betrachten.
Allerdings gibt es auch viele Gemeinsamkeiten: Grundsätzlich sind beide im E-Commerce stark vertreten. Zudem wandelt JD.com so manches Mal in den zugegebenermaßen großen Erfolgsspuren des Platzhirsches. Beispielsweise wie jüngst, als das Management des Unternehmens verkündet hat, nun ebenfalls in den Cloud-Markt einsteigen zu wollen.
Aber es gibt auch eine weitere Gemeinsamkeit, die beide Unternehmen künftig verbinden wird. JD.com plant nämlich ebenfalls einen Börsengang an einer Heimatbörse. Schauen wir im Folgenden daher einmal, was Investoren diesbezüglich wissen sollten.
Die Details im Überblick Wie mehrere Medien derzeit berichten, scheint sich ein Börsengang an der Börse von Hongkong nun immer weiter abzuzeichnen. Die erforderlichen Unterlagen seien bereits eingereicht und es wird darauf spekuliert, dass ein solcher Schritt noch in diesem Jahr erfolgen könnte. Das wäre ebenfalls ein vergleichsweise kurzer Prozess, genauso wie bei Alibaba vor einigen Monaten.
Auch die Details sollen demnach schon feststehen: JD.com plant wohl, eigene Aktien in einem Wert von bis zu 2 Mrd. Euro auszugeben. Bei einem derzeitigen Börsenwert von 65,1 Mrd. US-Dollar (29.04.2020, maßgeblich für alle aktuellen Bewertungen) entspräche das einer Verwässerung von ca. 3 %. Eine zugegebenermaßen tolerierbare Größenordnung für bisherige Investoren.
Das Management des chinesischen E-Commerce-Akteurs erhofft sich durch diesen Schritt mehr Flexibilität. Bislang ist man weitgehend von den US-Börsen abhängig, der Handel durch diesen Schritt könnte liquider werden. Und attraktiver für heimische Investoren. Zudem dürfte man sich der Abhängigkeit von den US-Amerikanern entziehen, die seit der Präsidentschaft Trumps konsequent von Unsicherheiten belastet gewesen ist. Eigentlich daher eine vergleichsweise kleine Neuigkeit für das Unternehmen, die dennoch weitere Investitionsmöglichkeiten schaffen könnte, die für das langfristige Wachstum wichtig sind.
Fokus auf das Wesentliche! Investoren sollten dennoch nicht auf solche vergleichsweise kleineren und kosmetischen Schritte wie eine Zweitlistung achten. Sondern besser auf das Wesentliche. Und das ist einerseits das Wachstum in den chinesischen Märkten. Sowie andererseits die Stellung zu Alibaba und die Bewertungsunterschiede.
JD.com konnte dabei im letzten Geschäftsjahr ein Umsatzwachstum von 24,9 % auf 82,9 Mrd. US-Dollar vorweisen. Dabei konnte man erstmalig ein operatives Ergebnis in Höhe von 1,3 Mrd. Euro für das Geschäftsjahr präsentieren. Womöglich beginnt jetzt eine Zeit der größeren Profitabilität. Dabei nimmt das Unternehmen jetzt den Cloud-Markt in Angriff, wo weiteres Wachstum lauern könnte. Und das womöglich mit bedeutend höheren Margen.
Der Wettbewerb mit Alibaba wird dabei konsequent intensiviert, wobei der Platzhirsch in beiden Märkten mehr als 50 % des Geschäfts kontrolliert. Allerdings wird Alibaba inzwischen auch mit einer Marktkapitalisierung von über 500 Mrd. US-Dollar bewertet, während es JD.com ca. auf ein Achtel dessen bringt. Das könnte grundsätzlich einige Chancen ermöglichen, auch wenn ein Schattendasein hier womöglich immer der Fall sein wird.
Eine spannende Aktie! JD.com ist und bleibt daher eine spannende Aktie. Das Wachstum stimmt, das Geschäftsmodell wird jetzt um Cloud-Lösungen erweitert. Und selbst im Schatten Alibabas besitzt das Unternehmen viel Raum, um operativ zu wachsen. Der Börsengang in Hongkong ist dabei bloß eine Randnotiz. Das sollte Investoren besser nicht allzu lange beschäftigen.
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Vincent besitzt Aktien von Alibaba und JD.com. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alibaba Group Holding Ltd. und JD.com.
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