Frankfurt, 18. Feb (Reuters) - Die rasante Ausbreitung des Zika-Virus lässt beim Chemiekonzern Lanxess LXSG.DE die Nachfrage nach einem Mückenabwehr-Wirkstoff sprunghaft steigen. "Wir rechnen aktuell damit, unseren Absatz von Icaridin gegenüber dem Vorjahr um 50 Prozent zu steigern", sagte der Chef der Lanxess-Tochter Saltigo, Wolfgang Schmitz, am Donnerstag. Derzeit werde die Kapazität der Anlagen an den höheren Bedarf angepasst. Die Nachfrage habe seit Jahresbeginn "sehr stark" zugenommen. Der Wirkstoff Icaridin, der unter dem Namen Saltidin vertrieben wird, wird von zahlreichen Herstellern in Insektenabwehrmitteln eingesetzt. Angaben zum Umsatz von Saltidin und der Feinchemie-Tochter Saltigo macht Lanxess nicht. Es sei eines der wichtigen Produkte von Saltigo, sagte ein Sprecher. Saltigo ist Teil des Geschäftsbereichs Advanced Intermediates mit Basis- und Feinchemikalien, der 2014 auf einen Umsatz von 1,6 Milliarden Euro kam.
Das Zika-Virus, das über Mückenstiche und möglicherweise auch beim Geschlechtsverkehr übertragen werden kann, steht in Verdacht, schwere Missbildungen bei Föten zu verursachen. Bisher ist das Virus in mehr als 30 Ländern aufgetreten, am schwersten ist Brasilien betroffen. Erst Anfang Februar hatte die WHO deshalb den weltweiten Gesundheitsnotstand ausgerufen. Bisher gibt es keinen Impfstoff gegen das Virus. (Reporterin: Patricia Weiß, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 069-7565 1312 oder 030-2888 5168.)