Insider-Daten freischalten: Bis zu 50% Rabatt auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

Zweiter Aareal-Großaktionär fordert Rücktritt des Aufsichtsratschefs

Veröffentlicht am 10.02.2022, 17:22
Aktualisiert 10.02.2022, 17:30
© Reuters.
ARLG
-

WIESBADEN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der geplatzten Übernahme der Aareal Bank (4:ARLG) durch Finanzinvestoren fordert ein weiterer Großaktionär personelle Konsequenzen bei dem Immobilienfinanzierer. Wie schon der Hedgefonds Petrus Advisers verlangt nun auch Teleios Capital Partners den Rückzug von Aufsichtsratschef Hermann Wagner. Der Chefkontrolleur und weitere Hauptprotagonisten des "Übernahmedebakels" sollten ihre Fehleinschätzung einräumen und zurücktreten, schrieb Teleios-Partner Adam Epstein in einem am Donnerstag veröffentlichten Brief an den Aufsichtsrat.

Der Hedgefonds Teleios hält nach eigenen Angaben gut sechs Prozent der Aareal-Aktien. Zuvor hatte bereits Petrus Adivers den Aufsichtsratschef und dessen Stellvertreter Richard Peters zum Rücktritt aufgefordert. 

Die beiden aktivistischen Investoren hatten die 1,86 Milliarden Euro schwere Übernahmeofferte der Finanzinvestoren Advent und Centerbridge als deutlich zu niedrig bezeichnet und anderen Aktionären empfohlen, das Gebot nicht anzunehmen. Letztlich wurden den Bieter nur 42,55 Prozent der Anteile angeboten. Damit verfehlten sie die Mindestannahmeschwelle, die sie bereits auf 60 Prozent gesenkt hatten. Vorstand und Aufsichtsrat der Aareal Bank hatten den Übernahmeplan unterstützt. 

Teleios übt scharfe Kritik an der Führung der Bank. Der Aufsichtsrat müsse dafür sorgen, dass der Wert der Aareal Bank nicht verschleudert werde, sei es aufgrund eines ungeeigneten Managements oder wegen ungebremsten Eigeninteresses, schreibt Epstein. Die Offerte von Advent und Centerbridge habe deutlich unter dem Wert der einzelnen Konzernteile gelegen. Dabei geht es vor allem um die IT-Tochter Aareon. Er wisse er von möglichen Interessenten für jede Sparte der Bank, die insgesamt deutlich mehr bezahlen könnten, schreibt Epstein. 

Die Aareal Bank wies die Vorwürfe als haltlos zurück. Vorstand und Aufsichtsrat hätten ihre Pflichten rund um die Übernahmeofferte jederzeit "sorgfältig eingehalten". Auch heute liege der Bank noch kein attraktiveres Angebot vor. Eine Aufspaltung lehnt der Konzern ebenfalls weiterhin ab. "Eine Abwicklung des Unternehmens mit Verkauf der Einzelbestandteile ist keine nachhaltige Strategie", heißt es in der Stellungnahme. 

Teleios will nun mit Blick auf die Hauptversammlung der Bank am 18. Mai weiter Druck machen. Das Aktionärstreffen sei ein idealer Zeitpunkt für einen klaren Schnitt, um neue Aufsichtsräte zu wählen, die "nicht mit der alten Garde verbunden" seien, schreibt Epstein. Teleios wolle in Kürze eigene Kandidaten für die Posten benennen. Ähnliches hatte der Hedgefonds Petrus im Dezember versucht. Dabei setzte er zwar die Abwahl dreier Aufsichtsratsmitglieder durch. Allerdings fand er unter den Anteilseignern nicht genügend Unterstützer für seine eigenen Kandidaten./stw/zb/he

 

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.