Chantilly (Reuters) - Cyber-Risiken nehmen nach Einschätzung der sieben führenden Industriestaaten zu und gefährden mehr denn je die Stabilität des Finanzsystems.
Wichtig sei daher eine Koordination der Gegenmaßnahmen und das Teilen von Informationen in diesem Bereich, hieß es am Donnerstag in der französischen Zusammenfassung des G7-Finanzministertreffens in Chantilly bei Paris. Im Juni habe es dazu eine grenzüberschreitende Übung gegeben, um bei Cyber-Vorfällen Auswirkungen auf das Finanzsystem zu testen. Dies sei zu begrüßen. Die Finanzministerien, Notenbanken sowie Banken- und Finanzmarktaufseher der G7-Staaten seien daran beteiligt gewesen.
Die G7-Gruppe bekräftigte in dem Papier zudem, dass das Wachstum der Weltwirtschaft nächstes Jahr moderat anziehen sollte. Es gebe allerdings weiter viele Risiken. "Am wichtigsten dabei: Spannungen im Handel und der Geopolitik haben sich verstärkt."
Die G7-Staaten wollen sich zudem um Steuerfragen kümmern, die durch die Digitalisierung aufgeworfen werden. Zusammen mit den wichtigsten Schwellenländern (G20) solle eine globale Mindeststeuer für Unternehmen entwickelt werden. Dabei könnte die US-Praxis ein Beispiel sein, damit Konzerne fair besteuert würden. Vor allem Internetfirmen stehen in der Kritik, weil sie oft durch geschickte Gewinnverlagerungen kaum Steuern zahlen.