Berlin, 01. Jul (Reuters) - Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat die Grundlage für die Beschaffung eines neuen fliegenden Aufklärungssystems für die Bundeswehr anstelle der ursprünglich geplanten Triton-Drohnen gelegt. Die Haushälter gaben am Mittwoch nach Angaben eines Insiders bis zu 75 Millionen Euro als Anzahlung frei, um drei Global-6000-Jets des Herstellers Bombardier BBDb.TO zu reservieren. Im Januar hatte die Bundeswehr die Beschaffung von Triton-Aufklärungsdrohnen des US-Konzerns Northrop Grumman NOC.N gekippt, weil die Kosten aus dem Ruder liefen und die Zeitplanung gesprengt wurde. Stattdessen sollen nun drei Bombardier-Jets gekauft und mit Militärsensoren ausgestattet werden. Das Gesamtvolumen des Vorhabens ist mit 1,3 Milliarden Euro veranschlagt. Hauptauftragnehmer für die Sensorik soll der Taufkirchener Konzern Hensoldt werden.
Andere Nationen nutzen die Global 6000 bereits für militärische Einsätze. Die Bundeswehr selbst betreibt drei der Business-Jets für den Transport von Regierungsmitgliedern.
Der Grünen-Haushaltsexperte Tobias Lindner begrüßte die Beschaffung marktverfügbarer Flugzeuge als Trägerplattform. "Diesen pragmatischen Schritt hätte die Bundeswehr jedoch schon vor Jahren gehen sollen", erklärte er.
(Reporterin Sabine Siebold; redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 030/2888-5168 oder 069/7565-1236.)