Das war selbst für langjährige Wall Street Profis kein Alltag: Am vergangenen Donnerstag gab es die Bekanntgabe von Übernahmevereinbarungen im Wert von 40 Mrd. USD von Ketchup (Heinz) bis Fluglinien (US Airways). Schon in den Tagen zuvor gab es bei den Mergers & Acquisitions (M&A: Fusionen & Übernahmen) Hochbetrieb. Dell, Virgin Media, NBC, Heinz und US Airways sind fünf Big Deals, die alleine in der ersten Februarhälfte in die Wege geleitet wurden.
Die Zeit der Übernahmen ist zurück
Kein Wunder, dass man sich in alte Zeiten zurückversetzt fühlt, in denen Übernahmen an der Börse mit Kursfeuerwerken gefeiert wurden. Daran hat sich auch heute nichts geändert. Die Aktien der Übernahmeziele verzeichnen oft schon im Vorfeld auffällig gute Kursentwicklungen, entweder weil Gerüchte durchsickern oder weil gut informierte Profis auf Übernahmen spekulieren, die sich dann bewahrheiten. Freilich stimmt nicht jedes Übernahmegerücht und auch nicht jede Übernahme gelingt, weil auch die Kartellbehörden ein Wörtchen mitzureden haben. Für Anleger, die im Besitz der Übernahmeziele sind, ist der Auftritt eines kaufwilligen Interessenten jedoch so gut wie immer ein lohnendes Geschäft. Da heißt es, rechtzeitig investiert zu sein, denn zumeist bringt es nicht mehr viel, nach Bekanntwerden von Gerüchten oder Vereinbarungen noch auf den fahrenden Zug aufzuspringen. Motto: Der frühe Vogel fängt den Wurm.
Risiken möglichst breit streuen
Die spektakulären Beispiele aus den USA folgen Gesetzmäßigkeiten, die auch in Deutschland gelten, wenn auch zumeist im kleineren Maßstab. Als Anleger kann es einem aber auch egal sein, ob die Aktie eines kleinen oder großen Unternehmens steigt, Hauptsache man hat sie im Depot. Nun mag es noch realistisch sein, dass man auch als Privatanleger eine ganze Reihe potenzieller Übernahmekandidaten identifiziert. Doch ein ganzes Portfolio aus diesen Werten aufbauen? Das ist für die meisten Privatanleger nicht zu realisieren. Allerdings gibt es Zertifikate auf Indizes, die sich aus solchen Übernahmekandidaten zusammensetzen.
Fazit
Das Geschäft mit Übernahmen kommt wieder in Gang. Auch hierzulande dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis die Fusionitis wieder ausbricht. Die wirtschaftlichen Aussichten verbessern sich, das Finanzierungsumfeld ist gut und viele Firmen sitzen auf vollen Kassen.
Erfolgreiche Investments wünscht
Stefan Böhm
Chefredakteur DaxVestor