Die Berichtssaison an der Wall Street für das zweite Quartal ist so gut wie durch, aber diese Woche stehen noch die Ergebnisse einiger hochkarätiger Cloud-basierter Software-as-a-Service (SaaS)-Unternehmen an.
Der First Trust Cloud Computing ETF (NASDAQ:SKYY) ist seit seinem Tiefststand im März um etwa 90% gestiegen. Der beschleunigte Trend zur Digitalisierung von Unternehmen infolge der COVID-19-Pandemie steigert die Nachfrage nach Cloud-basierten Angeboten.
Nachfolgend sind drei Aktien aus dem Cloud-Bereich aufgeführt, die explosive Gewinn- und Umsatzzuwächse verzeichnen dürften. Jede dieser Aktien ist einen Blick im Vorfeld ihrer anstehenden Quartalsergebnisse wert:
1. MongoDB: Berichtet am 2. September 2020 nach US-Börsenschluss
Die Aktien von MongoDB (NASDAQ:MDB) haben sich seit dem Corona-Tief im März mehr als verdoppelt und sind um 167% gestiegen. MongoDB profitiert von der hohen Nachfrage nach seinem Cloud-basierten Open-Source-Datenbankangebot. MongoDB stellt die am häufigsten eingesetzte NoSQL-Datenbank dar, die einen Mechanismus zur Datenspeicherung und zum Datenabruf bietet.
Die Aktie schloss gestern Abend bei 250,72 Dollar, nachdem sie zuvor in der Sitzung ein Rekordhoch von 254,76 Dollar erreicht hatte. Auf dem derzeitigen Niveau hat das schnell wachsende Software-as-a-Service-Unternehmen eine Bewertung von etwa 14,6 Milliarden Dollar.
MongoDB, dessen Gewinne und Umsätze im ersten Quartal leicht übertroffen wurden, wird für das zweite Quartal voraussichtlich einen Verlust von 0,40 US-Dollar pro Aktie ausweisen, nach einem Minus von 0,26 US-Dollar pro Aktie im gleichen Vorjahreszeitraum. Der Umsatz dürfte derweil im Jahresvergleich um fast 28% auf 126,81 Millionen US-Dollar steigen, was die boomende Nachfrage nach der Cloud-basierten Datenbank Atlas widerspiegelt.
Insofern beobachtet die Wall Street genau die Gewinne ihrer Plattform Atlas, die im vorangegangenen Quartal im Jahresvergleich um 75% gestiegen waren. Das Angebot macht jetzt mehr als 40% der Gesamtumsätze von MongoDB aus.
Neben den EPS- und Umsatzzahlen werden sich die Marktteilnehmer auch auf das Update von MongoDB hinsichtlich der Aussichten für den Rest des Jahres und darüber hinaus konzentrieren. Das Unternehmen geht davon aus, dass der Umsatz für das Gesamtjahr 2021 zwischen 520 Dollar Millionen und 530 Dollar Millionen im letzten Quartal liegen wird. Im Geschäftsjahr 2020 lag er noch bei 421,7 Millionen Dollar.
2. Crowdstrike: Berichtet am 2. September 2020 nach US-Börsenschluss
Der auf Cloud-basierte Cybersecurity-Spezialist Crowdstrike (NASDAQ:CRWD) hat seinen Marktanteil während der Coronavirus-Krise mehr als verdreifacht und ist seit dem Corona-Tief im März um erstaunliche 350% gestiegen. Der Marktführer im Bereich der Cybersicherheit - dessen Technologie zur Erkennung und Verhinderung von Sicherheitslücken eingesetzt wird - hat von der steigenden Zahl von Unternehmen profitiert, die seine Dienste zur Verbesserung der Sicherheit ihrer IT-Netzwerke in Anspruch nehmen.
Die Aktie sprang gestern auf ein neues Rekordhoch von 144,69 Dollar, bevor sie sich bei 143,69 Dollar einpendelte, was dem in Sunnyvale, Kalifornien, ansässigen Unternehmen eine Marktkapitalisierung von etwa 21,8 Milliarden Dollar bescherte.
Crowdstrike, das im ersten Quartal die Gewinn- und Umsatzerwartungen problemlos übertraf, dürfte im zweiten Quartal einen Verlust von 0,01 US-Dollar pro Aktie ausweisen, nach einem Minus von 0,18 US-Dollar pro Aktie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Erlöse dürften gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 74,4% auf 188,57 Millionen US-Dollar steigen, wobei sie von der starken Nachfrage nach der Cloud-basierten Cyber-Sicherheitsplattform Falcon im Zuge des Umstiegs auf die Work-from-Home-Umgebung profitieren werden.
Vielleicht von größerem Interesse ist, dass Investoren ein Auge auf die Gesamtzahl der Abonnementkunden von CrowdStrike werfen werden, die im vorangegangenen Quartal um 105% auf 6.261 gestiegen ist.
3. DocuSign: Berichtet am 3. September nach US-Börsenschluss
DocuSign (NASDAQ:DOCU) - allgemein als führend auf dem Markt für elektronische Signaturen angesehen - verzeichnete in den letzten Monaten einen gigantischen Anstieg seines Aktienkurses. Gegenüber den Mitte März erreichten Tiefstständen stiegen die Anteilscheine von DocuSign (NASDAQ:DOCU) in den letzten Monaten um etwa 315%. Grund dafür ist die Auffassung, dass weniger Geschäftsreisen vor dem Hintergrund der anhaltenden Coronavirus-Pandemie dazu führen werden, dass mehr Unternehmen Verträge elektronisch über das Internet unterzeichnen werden. Das Unternehmen hat über 660.000 zahlende Kunden und Hunderte von Millionen von Nutzern in über 180 Ländern.
Die Aktie erreichte am Dienstag ein Allzeithoch von 271,44 Dollar, bevor sie bei 268,80 Dollar schloss. Damit erreichte das in San Francisco, Kalifornien, ansässige Software-as-a-Service-Unternehmen eine Marktkapitalisierung von rund 49,3 Milliarden Dollar.
DocuSign - das Anfang Juni ein Rekordergebnis für das erste Quartal meldete - wird für das zweite Quartal voraussichtlich einen Gewinn von 0,08 US-Dollar pro Aktie ausweisen, was einen Anstieg des Gewinns pro Aktie um 700 Prozent im Jahresvergleich bedeuten würde. Es wird erwartet, dass die Umsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ca. 35% auf 318,57 Millionen US-Dollar steigen werden. Ursache dafür ist die durch die COVID-19-Pandemie ausgelöste steigende Nachfrage nach der elektronischen Unterschriftenplattform Agreement Cloud.
Zusätzlich zu den Umsatz- und Gewinnzahlen werden sich die Marktteilnehmer auch auf das Update von DocuSign bezüglich seiner neuen Unternehmenskunden konzentrieren, um zu schauen, ob DocuSign sein hohes Expansionstempo beibehalten kann. Das Unternehmen kündigte in seinem Gewinnbericht für das erste Quartal an, dass Kunden mit einem jährlichen Vertragswert von mehr als 300.000 Dollar gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 46% auf 473 gestiegen sind.