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3 Gründe, warum die Öl- und Gaspreise nach unten gehen könnten

Veröffentlicht am 12.03.2021, 06:47
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Die Öllpreise behaupten ihre Preisauschläge, die ihnen die OPEC+ in der letzten Woche beschert hatte.

Abgesehen von einem kurzen Anstieg aufgrund eines vereitelten Raketenangriffs auf Saudi-Arabien sind die Rohstoffpreise jedoch nicht allzu stark gestiegen.

Wir werden in diesem Beitrag nachfolgend einige Faktoren besprechen, die die Öl- und Benzinpreise in den kommenden Wochen beeinflussen könnten.

1. Kann die OPEC+ den Preisanstieg aufrechterhalten?

Das OPEC+-Treffen der letzten Woche verlief nicht so, wie es die meisten Händler und Analysten erwartet hatten. Anstatt die Angebotskürzungen zu lockern, was den Markt abgekühlt hätte, beschloss die OPEC+, die Produktionsraten für April unverändert stehen zu lassen.

Darüber hinaus kündigte Saudi-Arabien an, es werde seine zusätzliche Produktionssenkung um 1 Million bpd für mindestens einen weiteren Monat aufrechterhalten.

Diese Nachricht löste eine Rallye an den Ölmärkten aus, die Brent um über 5% und WTI um 5% steigen ließ. Händler sollten sich jedoch vor der Annahme hüten, dass diese höheren Preise nun die neuen Preisuntergrenzen für die Öl-Benchmarks darstellen.

Erstens gilt die Entscheidung der OPEC+ ihre Quoten beizubehalten (die etwa 8 Millionen bpd unter der wahrscheinlichen Produktionskapazität dieser Länder liegen) nur bis Ende April. Die OPEC+ wird Anfang April erneut zusammenkommen, um die Förderquoten für Mai auszuhandeln.

Diese Strategie, die Quoten regelmäßig an den Markt anzupassen, ist ziemlich neu. In der Vergangenheit hatten die OPEC und die OPEC+ ihre Produktionsquoten für mindestens 6 Monate festgelegt.

Zweitens sind Produktionsraten nicht unbedingt Liefermengen. Nach Angaben von zwei Tanker-Tracking-Diensten gingen die saudischen Ölexporte im Februar nicht so stark zurück, wie die entsprechende zusätzliche Produktionskürzung um 1 Million bpd Saudi-Arabiens. Die Exporte waren Ende des Monats weiter rückläufig, aber die Daten zeigen, dass Saudi-Arabien weiterhin sein Exportniveau durch den Verkauf von gebunkertem Öl aufrechterhielt.

Drittens sollten Händler bedenken, dass Russland den Segen der OPEC+ erhalten hat, seine Ölproduktion im April um 130.000 bpd zu erhöhen. Obwohl die Einhaltung der Produktionsquoten durch Russland in den letzten Wintermonaten besser war, ist das Land in der Vergangenheit mit Quotenverletzungen und Überproduktion aufgefallen.

Die Erfahrung zeigt, dass Russland wahrscheinlich überproduzieren und die Produktion in den Frühlings- und Sommermonaten leichter ausbauen kann, wenn in Sibirien Tauwetter einsetzt.

2. Die US-Benzinpreise steigen, aber wie lange noch?

Höhere Rohölpreise sind nicht ausschließlich für die gestiegenen Benzinpreise in den USA verantwortlich. Der Frost im letzten Monat in Texas legte etwa 40% der Raffineriekapazität in den USA lahm, die noch immer nicht vollständig wiederhergestellt ist.

Laut EIA liegt die Raffinerieauslastung in der PADD3-Region, zu der Texas und die Golfküste gehören, immer noch nur bei 61% des Normalwerts, was die niedrigste Quote seit 2010 in dieser Region ist.

Die Benzinvorräte in den USA liegen ebenfalls auf ihrem niedrigsten Niveau seit 2015 für diese Jahreszeit und auch deutlich unter dem 5-Jahres-Durchschnitt. Die Benzinlager sind in der Regel im März ziemlich voll, da die Sommerfahrsaison näherrückt, in der die Nachfrage steigt und die Vorräte sinken.

Ein Grund dafür, dass die Benzinvorräte unter dem Durchschnitt in dieser Jahreszeit liegen, ist, dass die Raffinerien nicht soviel wie üblich produziert haben und Rohöl in die Lager statt an die Raffinerien floss.

Händler sollten damit rechnen, dass sich dieses Ungleichgewicht glättet, wenn die Raffinerieauslastung wieder zum Normalwert zurückkehrt und die überschüssigen Rohölvorräte aufgebraucht werden, insbesondere wenn die Raffinerien ihre geplanten Umstellungen auf Sommermischungen in diesem und im nächsten Monat abgeschlossen haben. Die Frage ist, ob Raffinerien in der Sommer-Fahrsaison mit der Nachfrage Schritt halten können.

Das sollte kein Problem sein, wenn die US-Nachfrage im Bereich von 8 bis 9 Millionen bpd bleibt, aber einige Analysten glauben, dass die US-Nachfrage in diesem Sommer auf 10 Millionen bpd steigen könnte. Das würde den Preisdruck erhöhen.

Darüber hinaus sollten die Händler die umfangreichen US-Benzinexporte im Auge behalten. Wenn Raffinerien noch höhere Preise für den Verkauf von Benzin im Ausland erzielen können, werden sie dies tun. Dies würde den Preisdruck weiter erhöhen und es ist unklar, wie die derzeitige Regierung in Washington, DC, auf deutlich höhere Benzinpreise reagieren wird.

3. Wird iranisches Öl an den Markt zurückkehren?

Da Saudi-Arabien und andere Zulieferer aus dem Nahen Osten eine erhebliche Menge Öl vom Markt fernhalten, wenden sich Indien und China an den Iran, um ihren Appetit auf billigeres Rohöl zu stillen.

Indien zeigte sich bestürzt über die Entscheidung der OPEC+, die Produktion nicht zu erhöhen. Indien fühlte sich schroff zurückgewiesen, als der saudische Ölminister Abdulaziz bin Salman sagte, Indien solle sich nicht über steigende Ölpreise beschweren, da es in 2020 viel billiges Öl gekauft und gelagert habe. Vielleicht als Antwort forderte Indien seine staatlichen Raffinerien auf, sich vom derzeitigen arabischen Ölmix weg zu diversifizieren.

Laut einem Reuters-Bericht wollen sowohl China als auch Indien ihre Importe von iranischem Öl in naher Zukunft zu erhöhen. Die iranische National Oil Company (NIOC) begann nach dem Amtsantritt von US-Präsident Joseph Biden, Kunden in Asien anzusprechen, unter der Annahme, dass die Sanktionen gegen iranisches Öl aufgehoben werden.

Nach Angaben von Reuters hat China seine Importe von illegalem iranischem Öl zwischen Dezember 2020 und Ende Februar 2021 mehr als verdoppelt. Indien hatte seine iranischen Ölimporte aufgrund der US-Sanktionen eingestellt. Nach Angaben einiger indischer Beamter könnten Raffinerien in Indien bereits ab Juni wieder Öl aus dem Iran importieren.

Händler sollten den Iran im Auge behalten, da dessen Ölexporte wahrscheinlich den Markt beeinflussen werden, unabhängig davon, ob die Sanktionen offiziell aufgehoben werden. Selbst Nachrichten von einem Anstieg der illegalen Ölverkäufe nach China (oder dem Beginn der illegalen Verkäufe nach Indien) würden ausreichen, um die Preise zu drücken.

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