👀 Investieren wie Legenden – mit nur einem Klick!Jetzt kostenlos kopieren

Ablehnung des Deals eröffnet Perspektiven!

Veröffentlicht am 16.01.2019, 11:40
EUR/USD
-
GBP/USD
-
USD/JPY
-
EUR/JPY
-
EUR/CHF
-

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1405 (07:36 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1382 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 108.46. In der Folge notiert EUR-JPY bei 123.70. EUR-CHF oszilliert bei1.1273.

Das britische Parlament votierte mit 432 gegen 202 Stimmen gegen die Annahme des von Premierministerin May ausgehandelten Ausstiegsvertrags mit der EU. Die Ablehnung war im Vorwege erwartet worden. Dieses als historisch zu bezeichnende Resultat wurde jedoch nicht unterstellt.

Labour kündigte als Konsequenz ein Misstrauensvotum an. So brachial die Niederlage Mays auch war, so unwahrscheinlich ist es, dass Labour sich durchsetzen wird. Damit ist die Wahrscheinlichkeit eines Regierungswechsels trotz der massiven Ablehnung des Brexit-Deals als unwahrscheinlich zu klassifizieren. Auch dieser Kontext darf als historische Anomalie interpretiert werden. Beide historische Anomalien unterstreichen den prekären Zustand der politischen Eliten im UK. Man weiß anscheinend, was man nicht will, ohne zu wissen, was man will und entscheidender was der Begriff politische Verantwortung bedeutet.

Das Parlament will also nicht den May-Deal, man will auch nicht den ungeordneten Brexit. Diesbezüglich wurde die Regierung durch ein parlamentarisches Votum verpflichtet. Ob das Votum belastbar ist, bleibt abzuwarten. Fakt ist, dass die politischen Eliten im UK nicht bereit sind, die Konsequenzen eines Brexits anzunehmen. Es gibt kein . Man kann nicht die Vorteile des Clubs der EU genießen, ohne die Regeln des Clubs anzuerkennen. Das gilt auch für das Irlandproblem. Die Vorstellung, neue Extrawürste neben den erhaltenen Extrawürsten der Vergangenheit zu Lasten der europäischen Solidargemeinschaft der EU zu erhalten, setzten ein masochistisches und selbstzerstörerisches Selbstverständnis der 27 Mitgliedsländer voraus, das nicht (weiter) existent ist.

Die Stellungnahmen aus Brüssel sind klar. Der verhandelte Deal mit Frau May wird nicht wieder aufgemacht.

Die sich daraus ergebenden theoretischen Optionen sehen wie folgt aus:
1. Exit des UK Ende März auf ungeordneter Basis. Die Notfallmaßnahmen der EU sind ausgeprägter als die Vorbereitungen im UK.
2. Regierung unter May hält an ihrem Deal fest, erhöht den Druck, indem sie über den Deal zeitnah vor Ablauf der Frist Ende März noch einmal abstimmen lässt.
3. Rücktritt vom Brexit, was laut Europäischem Gerichtshof einseitig möglich ist.
4. Erfolg des Labour-Misstrauensvotums, Neuwahlen, Verlängerung der im Austrittsprozess bis Mai, Chance auf ein 2. Referendum.
5. Rücktritt der aktuellen Regierung (Neuformierung unter Tories/DUP), Verlängerung der im Austrittsprozess bis Mai, Chance auf ein 2. Referendum.

Die dargestellten Optionen werden voraussichtlich von dem Bemühen jedweder britischen Regierung begleitet sein, fortgesetzte Sonderbehandlungen zu verhandeln. Das mag bei weichen Absichtserklärungen erfolgreich sein, mehr aber auch nicht.

Die Reaktion am Devisenmarkt (höhere Bewertung des GBP) als auch an den europäischen Aktienmärkten (stabile bis freundliche Tendenz) impliziert die Sichtweise, dass ein Exit vom Brexit wahrscheinlicher geworden ist. Diese Diskontierung erscheint derzeit rational.

Es gab gute Daten (mindestens Tendenz) bei den Indices (Reuters/IPSOS), die die Verbraucherstimmung perJanuar 2019 abbilden:

Deutschland: 58,29 nach 56,42 Punkten
Frankreich: 41,07 nach 36,57 Punkten
Italien: 44,46 nach 44,09 Punkten
China: 71,13 nach 65,69 Punkten
Indien: 64,33 nach 61,59 Punkten
Korea: 40,92 nach 39,12 Punkten
USA: 61,58 nach 61,32 Punkten
Kanada: 54,17 nach 52,43 Punkten
Brasilien: 54,93 nach 49,48 Punkten
Mexiko: 59,87 nach 56,28 Punkten

Die weiteren Wirtschaftsdaten von Relevanz in Kurzform:
Die Handelsbilanz der Eurozone reüssierte per November mit einem Überschuss in Höhe von 19 nach zuvor14 Mrd. Euro.

Der New York Fed Manufacturing Index sank per Januar von zuvor 11,50 auf 3,90 Punkte (Prognose 10,75) und markierte den geringsten Wert seit Mai 2017.

Die US-Erzeugerpreise legten per Dezember im Jahresvergleich um 2,5% nach zuvor
2,5% zu. Im Monatsvergleich ergab sich ein Rückgang um 0,2%.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.1250 80 neutralisiert diese Bewertung.

Viel Erfolg

Aktuelle Kommentare

Bitte warten, der nächste Artikel wird geladen ...
Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.