Jetzt, wo Trump und Juncker wieder Freunde sind, da sie sich verpflichten, die Handelskrise zu entschärfen, wird das Rampenlicht unvermeidlicher Weise auf die heutige EZB-Sitzung fallen. Auch wenn der Vertrag zu einer Erholungsrallye am Aktienmarkt führte, so lässt die fehlende Reaktion am Devisenmarkt vermuten, dass die Unstimmigkeiten zwischen der EU und den USA nicht die grösste Sorge der Märkte waren. China bleibt das Hauptziel.
Der letzte Batch der PMI für die Eurozone bedeutet zusammen mit dem «Waffenstillstand» zwischen Trump und Juncker, dass Mario Draghi bei der heutigen Sitzung wohl kaum entspannt sein wird. Wir gehen dennoch nicht von einer bahnbrechenden Ankündigung aus, da Draghi bereits im Juni seinen Plan vorgestellt hat. Daher wird die Aufmerksamkeit auf die Meinung des Rats zu den Wirtschaftsprognosen sowie zu den Inflationsentwicklungen gerichtet sein. Seit der Sitzung im Juni haben die Anleger ihre Erwartungen gesenkt und gehen nicht davon aus, dass die EZB die Zinsen vor Sommer 2019 anheben wird.
Die Einheitswährung legte gestern Abend zu und der EURUSD zog um 0,60% an und erreichte die 1,1740. Seitdem büsst das Paar die Gewinne langsam wieder ein, da die Anleger lieber vorsichtig bleiben. In der Vergangenheit waren Draghis Reden für den Euro immer positiv. Es gibt keinen Grund, dass das heute anders wäre.