Neue handelspolitische Spannungen sorgten gestern dafür, dass der japanische Yen als sicherer Hafen bei Anlegern gefragt war. Am Montagabend gab es Meldungen, wonach der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer der Europäischen Union (EU) mit Strafzöllen drohte. Das Büro des Handelsbeauftragten veröffentlichte daraufhin eine vorläufige Liste mit allen betroffenen EU-Produkten, die mit Zöllen belegt werden könnten.
US-Präsident Donald Trump ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen und schrieb auf Twitter: die EU habe die Vereinigten Staaten seit Jahren in Sachen Handel ausgenutzt. "Das wird bald aufhören".
In der Folge rutschte der US-Dollar im Verhältnis zum japanischen Yen in Richtung der Schlüsselunterstützung von 111,00 Yen. Ein Fall unter diese Kursmarke würde das charttechnische Bild deutlich eintrüben. Als nächsten Rückzugsbereich definieren wir 110,78 und 110,51.
Falls der USD/JPY dagegen oberhalb der Schlüsselunterstützung von 111,00 den Handelstag beenden sollte, halten die Bullen das Zepter weiterhin in der Hand. Für weitere Kursgewinne bedarf es jedoch eines Spurts über die zuletzt unterschrittene Glättung der letzten 200 Tage bei 111,50 Yen. Auch hier gilt: ein Schlusskurs oberhalb dieses Widerstands ist nötig, um ein Ende der Korrektur zu signalisieren.
Für Kursbewegung dürfte heute das FOMC-Sitzungsprotokoll sorgen. Zuletzt hatte die Notenbank betont, die Zinsen in diesem Jahr nicht mehr anheben zu wollen. Darüber hinaus will sie den Bilanzabbau stoppen.