Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,3867 (07.48 Uhr), nachdem im europäischen Handel Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1,3819 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 102,50. In der Folge notiert EUR/JPY bei 142,12. EUR/CHF oszilliert bei 1,2194.
Während der „Westen“ eskaliert, deeskaliert Russland in der Ukraine-Krise. Ohnehin wird die Frage, wer diese Krise heraufbeschworen hat, in politisch korrekter Manier in den westlichen Medien nahezu vollständig ausgeblendet.
Kommen wir zu den Fakten der westlichen Eskalation:
Der „Westen“ verschärft Sanktionen.
Der „Westen“ verschärft das militärische Auftreten gegenüber Russland an den Ostgrenzen.
Die militärische Macht der Ukraine verlegt schweres Gerät in die Ostukraine (stellen Sie sich vor, das hätte Janukowitsch als legitimer Staatschef gemacht…).
Das Risiko völlig unangemessener „Kollateralschäden“ in der Bevölkerung der Ostukraine nimmt deutlich zu.
Das Bedrohungsszenario für Russland (= Eskalation) wird durch den Westen latent erhöht und gleichzeitig erwartet, dass Russland deeskaliert.
Zwei Schritte sind von den Russen gestern geliefert worden. Russlands OSZE-Botschafter setzte sich für die Freilassung der OSZE Beobachter ein (Mission seit März 2014 mehr als fragwürdig bezüglich Anerkennung der Putschregierung als auch des Einsatzgebietes). Nach Angaben der russischen Regierung sind die Truppen an der Grenze zur Ukraine in die Kasernen zurückgerufen worden. Der russische Verteidigungsminister sprach diesbezüglich mit seinem Amtskollegen in Washington.
Uns fällt auf, dass man latent Forderungen an Russland bezüglich der Genfer Vereinbarungen stellt, ohne seitens des Westens selbst auch nur in leisesten Ansätzen den Vereinbarungen im Westen der Ukraine Folge zu leisten. Das gilt für Räumungen und vor allen Dingen Entwaffnung der rechtsradikalen Elemente (hohe Sensibilität in Ostukraine und Russland).
Diese dargestellte Asymmetrie macht sehr nachdenklich. Was will der Westen? Frieden, Freiheit und Demokratie oder steht die Verfolgung geostrategischer US-Interessen im Vordergrund? Dann wäre die Ukraine auch nur ein Bauer im Schachspiel … so wie Irak & Co.. Dann wäre die Fortsetzung der Eskalation übrigens das Ziel der Gruppe um Frau Nuland. Dann ginge es am Ende um Russland und die Kontrolle der Bodenschätze.
Lernen wir nicht aus dem Chaos, das in den letzten 13 Jahren in den Interventionsgebieten des „Westens“ passiert?
Dieses Chaos hat nichts mit unseren kontinentaleuropäischen Werten zu tun. Die westliche Intervention in der Ukraine solitär zu betrachten, ist für professionell agierende Historiker übrigens nicht zulässig.
Wo ist unsere kontinentaleuropäische Agenda?
Die Wirtschaftsdaten, die gestern veröffentlicht wurden, sind weiterhin mehr als erbaulich.
Das Verbrauchervertrauen Italiens legte vollkommen unerwartet von 101,9 (revidiert von 101,7) auf 105,4 Punkte zu. Damit wurde das höchste Ergebnis seit 2009 markiert.
Die Frühindikatoren der Eurozone sind nach Berechnung des US-Conference Board weiter angezogen. Per März ergab sich ein Anstieg von 111,0 auf 111,2 Punkte.
Der Texas Manufacturing Outlook Survey lieferte per April eine deutliche Zunahme des Index von 4,9 auf 11,7 Punkte. Hier wurde das höchste Niveau seit September letzten Jahres markiert.
Der Index anhängiger Hausverkäufe legte per März von 94,2 auf 97,4 Punkte zu (2001 = 100). Nach acht Rückgängen im monatsvergleich stellte sich damit der erste Anstieg ein.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR/USD favorisiert. Nachhaltige Trendsignale sind derzeit unausgeprägt.
Viel Erfolg!
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